- Österreichs Justizministerin hat sich stellvertretend für die Justiz des Landes für die einstige strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen entschuldigt.
- Nach Angaben des Historikers Andreas Brunner wurden in Österreich von 1950 bis 1971 mehr als 13'000 Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung verurteilt.
«Ich möchte mein tief empfundenes Bedauern für das Leid und das Unrecht, das ihnen widerfahren ist, ausdrücken», sagte die Grünen-Politikerin Zadic am Montag in Wien. «Diese Menschen wurden von Institutionen, die sie eigentlich hätten schützen sollen, in ihrer Würde und in ihrem Menschsein verletzt.» Sie entschuldige sich auch für das lange Schweigen der Justiz.
Gedenkstätte angekündigt
Zadic kündigte unter Einbindung der Vertreterinnen und Vertreter der LGBTIQ-Community des «Pride Month» von 11. bis 24. Juni die Schaffung einer Gedenkmöglichkeit an. Sie erinnerte, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtermerkmale oder ihrer Geschlechteridentität nicht diskriminiert und nicht ungleich behandelt werden dürfen. «Die Queer-Community ist und bleibt ein fester, nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unserer Gesellschaft», so Zadic.
Nach Angaben des Historikers Andreas Brunner wurden in Österreich von 1950 bis 1971 mehr als 13'000 Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung verurteilt. Erst danach sei das Verbot gleichgeschlechtlicher Sexualkontakte nach und nach gelockert worden, so die Ministerin. Zadic kündigte auch die Schaffung einer «würdigen» Gedenkmöglichkeit an. Weiterhin seien Lesben, Schwule und Transgender von Hass und Gewalt betroffen. Es sei noch mehr Aufklärung, Dialog und Schutz nötig.
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