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Verkehrsunfall Mindestens 17 Menschen bei Explosion in Ghana getötet

  • Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens im Westen Ghanas sind am Donnerstag mindestens 17 Menschen getötet worden.
  • Wie Informationsminister Kojo Oppong Nkrumah weiter mitteilte, wurden 59 Menschen verletzt – einige davon seien in «kritischem Zustand».

Die Aufräumarbeiten bei der Kleinstadt Bogoso dauerten auch in der Nacht an. Es ist unklar, wie viele Menschen sich noch unter den Ruinen befinden. Laut einem Behördenvertreter wurden 500 Häuser zerstört.

Polizeiangaben zufolge war der Lastwagen einer Bergbaufirma in Apiate, etwa 300 Kilometer westlich der Hauptstadt Accra, mit einem Motorrad kollidiert, was zu der gewaltigen Detonation führte. Ministeriumsangaben zufolge war laut ersten Erkenntnissen ein «drittes Fahrzeug» an dem mutmasslichen «Unfall» beteiligt. Dieser ereignete sich demnach in der Nähe eines Stromtransformators.

Suche nach Überlebenden

Ein Video zeigt, wie der Lastwagen in Flammen steht, und wie Schaulustige sich nähern. Darauf explodiert die Ladung. Rettungskräfte suchen in den Trümmern nach Überlebenden. Ein Team von Sprengstoffexperten der Polizei und der Armee war laut Regierungsangaben im Einsatz, um «eine zweite Explosion zu verhindern» und Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen.

Der junge Mann, der die Szene mit dem Handy filmt, ist fassungslos. Dort, wo die Strasse war, klafft ein metertiefer Krater. Rundum wurden Dutzende Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Viele Opfer der Explosion sind kaum identifizierbar. Eine apokalyptische Szenerie.

Wie die örtliche Polizei mitteilte, waren die Verletzten in verschiedene Spitäler der Region gebracht worden. Sie forderte die umliegenden Dörfer auf, Schulen und Kirchen zu öffnen, um Opfer aufzunehmen.

Präsident meldet sich zu Wort

Der Arzt Joseph Darko, der im Spital von Apiate arbeitet, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass fünf der Opfer dorthin gebracht worden seien. Darunter war ein «fünfjähriges Kind, das sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befindet».

Präsident Nana Akufo-Addo beklagte auf Twitter «den Verlust von Menschenleben und die Zerstörung von Eigentum». Der Staatschef des westafrikanischen Landes fügte hinzu: «Es ist ein wirklich trauriger, unglücklicher und tragischer Vorfall.»

Der Lastwagen sollte den geladenen Sprengstoff zur Goldmine einer kanadischen Firma transportieren.

Oft Unfälle in Goldabbaugebiet in Ghana

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Ghanas Westen ist ein Goldabbaugebiet. Vor allem in kleinen Minen kommt es oft zu Unfällen mit Toten.
Auch gibt es regelmässig Meldungen von explodierten Lastwagen mit Todesopfern auf dem afrikanischen Kontinent. Meist handelt es sich dabei um verunfallte Benzintanker. Trotz hohem Risiko versuchen die Menschen jeweils, das auslaufende Benzin aufzufangen.

SRF 4 News, 20.01.2022, 23:00 Uhr ; 

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