- Der Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub wird seit Samstag vermisst, als er zu einer Skitour in der Region Zermatt-Klein Matterhorn aufgebrochen ist.
- Die Rettungskräfte standen mit bis zu 60 Helfern im Einsatz, die Suche dauert immer noch an.
- Zuletzt ist der erfahrene Alpinist am Samstagmorgen in einem dünnen Rennanzug in der Bahn auf das Kleine Matterhorn gesehen worden. Seither gibt es kein Lebenszeichen.
Das «Handelsblatt» hat einen Brief des Bruders, Christian Haub, veröffentlicht, in welchem er die Meldung bekanntgab. Demzufolge habe die Familie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, da Karl-Erivan ein erprobter Skifahrer und Bergsteiger sei. Zuerst vermisst wurde Haub, als er nicht zu einem Termin am Samstagnachmittag erschien.
Seit dem Wochenende läuft eine Suchaktion auf einem weitläufigen Gebiet beidseits der italienisch-schweizerischen Grenze, wie die Behörden an einer Medienkonferenz am Mittwoch erklärten. Die Suche sei nie ausgesetzt worden, trotz der teilweise schwierigen Wetterbedingungen, sagte der Zermatter Rettungschef Anjan Truffer.
Bergretter haben die Region mehrmals abgesucht mit Hilfe von Helikoptern und Hundestaffeln. Die Rettungsaktion dauert immer noch an. Haub, ein erfahrener Skitourenrennläufer und guter Kenner der Region, trainierte für das Skitourenrennen «Patrouille des Glaciers». Er war zuletzt am Samstagmorgen in einem dünnen Trainingsanzug bei der Bergstation der Klein Matterhorn-Bahn gesehen worden. Sein Handy ist seither ausgeschaltet.
Mehr als 6 Milliarden Dollar Vermögen
Der Tengelmann-Konzern ist einer der Grössten Deutschlands. Dazu gehören unter anderem der Textildiscounter Kik und der Baumarkt Obi. Seit Haub mit seinem Bruder 2000 die Leitung übernahm, hat sich der Konzern mehr und mehr von seinem angestammten Geschäft, dem Nahrungsmitteldetailhandel, entfernt und in Immobilien und Start-Up Firmen, wie etwa den Online-Modehändler Zalando, investiert.
Erst im März diesen Jahres starb Haubs Vater 85-jährig auf seiner Ranch in Wyoming . Der Unternehmer-Pionier, der aus dem einstigen Kolonialwarenhandel ein Detailhandelsimperium gemacht hatte, hinterliess Schätzungen von «Forbes» zufolge ein Vermögen von rund 6,4 Milliarden US-Dollar. Damit dürft die Familie zu den reichsten der Welt gehören.