Papst Franziskus hat vor Ostern die Karfreitags-Liturgie gefeiert. Im Petersdom in Rom erinnerte und gedachte er des Leidens und Sterbens von Jesus Christus.
Zehntausende Gläubige versammelten sich vor dem antiken Amphitheater, dem Kolosseum in Rom, zu der stimmungsvollen Prozession am Karfreitag. An 14 Kreuzweg-Stationen wurde dem Leidensweg Jesu Christi bis zu seinem Tod am Kreuz gedacht.
Ein Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten
Papst Franziskus verfolgte die Meditationen an den Stationen der «Via Crucis», die von römischen Schülern verfasst wurden. An der Prozession wurde das schlichte, schwarze Holzkreuz unter anderen von einer syrischen Familie, von einem behinderten Mädchen sowie von zwei Franziskanern aus dem Heiligen Land getragen.
Die abendliche Feier im Schein tausender Lichter und Fackeln mit mehreren Zehntausend Gläubigen zählt zu den Höhepunkten der Osterfeierlichkeiten in Rom. Die Zeremonie gilt als eine der schönsten Andachten im römischen Kirchenjahr.
Jugend im Zentrum
Zu Beginn der Karfreitags-Liturgie stand für den Vatikan die Jugend im Mittelpunkt. Der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa rief junge Menschen im Petersdom dazu auf, sich unter Leidende und Ausgeschlossene zu mischen. So könne man sich vom «puren Egoismus» lösen. Cantalamessa hält traditionell die Predigt an Karfreitag.
Nach dem christlichen Glauben wurde Jesus in der Nacht auf den Karfreitag verhaftet, gefoltert und anschliessend von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt. Die Kreuzigung ist der zentrale Moment des Karfreitags. Am dritten Tag nach seinem Tod, am Ostersonntag, ist Jesus nach christlicher Überlieferung auferstanden. Ostern ist damit das zentrale Fest des Christentums.