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Viele Touristen an Bord Busunglück in Venedig: Das ist bekannt

Der Bus ist von einer Hochstrasse auf Bahngleise gestürzt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Was ist passiert? Bei einem schweren Busunglück in Venedigs Stadtbezirk Mestre sind am Dienstagabend gegen 19:45 Uhr mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. 15 weitere Businsassen sind verletzt ins Spital gebracht worden, fünf Personen befinden sich nach Angaben der Präfektur in einem ernsten Zustand.

Wie lief der Unfall ab? Der Bus war den Berichten von Nachrichtenagenturen zufolge von einer Hochstrasse 15 Meter in die Tiefe auf Bahngleise gestürzt und fing unmittelbar nach dem Aufprall Feuer. Laut italienischen Medien soll es sich um einen Shuttlebus zu einem Campingplatz handeln. Der Fahrer, ein 40 Jahre alter Italiener, kam ebenfalls ums Leben.

Totale auf Bus-Wrack
Legende: Der Bus durchbrach die Brüstung einer Hochstrasse und stürzte auf Bahngleise. REUTERS/Manuel Silvestri

Was ist die Unfallursache? Die genauen Umstände des Unglücks sind bislang noch unklar. Der Weg des Busses werde überprüft. Es gebe viele Hypothesen zur Unfallursache, darunter ein allfälliger Sekundenschlaf beim Fahrer. Nach ersten Angaben wurden auf der Strasse keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde.

Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von einer Überwachungskamera, die an dieser Stelle auf der etwa 70 Jahre alten Strasse den Verkehr im Blick hat. Möglicherweise hat auch eine Kamera in dem modernen Elektrobus die Szene aufgezeichnet. Danach wurde in dem ausgebrannten Wrack auch am Mittwoch noch gesucht. Nach dem Unglück ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

Viele Tagesurlauber in Venedig

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Viele Venedig-Touristen kommen nur für wenige Stunden in die Lagunenstadt und kehren dann aufs Festland zurück – mit dem Auto, mit dem Bus oder mit der Bahn. Dort sind die Preise niedriger. Im Jahr zählt Venedig – eines der bekanntesten Urlaubsziele der Welt – mehr als fünf Millionen Besucher. In der Hochsaison sind häufig mehr als 100'000 Auswärtige gleichzeitig in der Stadt. Vom nächsten Jahr an will die Stadt von Kurzbesuchern, die nicht über Nacht bleiben, an bestimmten Tagen fünf Euro Eintritt verlangen.

Wer sass im Unglücksbus? Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera. Unter den Verletzten sind elf Ausländer. Dabei handelt es sich um einen Deutschen, vier Menschen aus der Ukraine, einen Franzosen, einen Kroaten sowie ein Paar aus Spanien und zwei Minderjährige aus Österreich, so die Nachrichtenagentur Adnkronos.

Die Verletztenzahl liegt insgesamt nach aktuellen Angaben der lokalen Behörden bei 15. Sie werden in nahe gelegenen Spitälern behandelt – viele von ihnen demnach auf der Intensivstation. Von den 21 Toten sind bis zum späten Vormittag erst neun identifiziert. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet unter Berufung der zuständigen Präfektur, dass sich unter den Toten drei deutsche Staatsbürger befinden. Wegen des Brandes wird befürchtet, dass es längere Zeit dauern könnte, bis die Identität aller Todesopfer mit Sicherheit festgestellt ist.

Wie sind die Reaktionen? Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer «schrecklichen Tragödie», die seine Stadt am Abend heimgesucht habe. «Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte», schrieb Brugnaro in einem Post auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich nach dem Busunglück ebenfalls bestürzt. «Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden.»

Auch Bundespräsident Alain Berset hat sich auf X zu Wort gemeldet und erklärt auf Italienisch: «In diesem Moment des Schmerzes sind unsere Gedanken bei Italien, den Familien und Freunden der Opfer.»

SRF 4 News, 03.10.2023, 22:00 Uhr ; 

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