Angela Merkel kann ihre vierte Amtszeit als deutsche Bundeskanzlerin antreten.
Der Bundestag wählte Merkel mit 364 Ja-Stimmen.
Merkel brachte nicht alle Stimmen der Abgeordneten der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD hinter sich.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble im Parlament vereidigt.
Bei der Abstimmung im deutschen Parlament erhielt Angela Merkel 364 von 688 abgegebenen gültigen Stimmen. Es gab 315 Gegenstimmen und 9 Enthaltungen.
Formelle Ernennung folgt
Merkels grosse Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten verfügt zusammen über 399 der 709 Parlamentssitze. Für die Wahl des Kanzlers ist in Deutschland die Mehrheit aller Mitglieder des Bundestags erforderlich. Diese sogenannte «Kanzlermehrheit» entspricht derzeit 355 Stimmen. Merkel nahm die Wahl an.
Nach der Wahl stehen nun die Ernennung Merkels durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ihre Vereidigung im Bundestag an. Anschliessend sollten auch ihre Minister ernannt und vereidigt werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vereidigt. Merkel schwor auf die Verfassung, dass sie ihre Kraft «dem
Wohle des deutschen Volkes» widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden werde.
Sechs Monate bis zur Regierung
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Die Regierungsbildung hatte dieses Mal länger gedauert als je zuvor in der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Parlamentswahl am 24. September hatte die Koalition aus Merkels CDU, ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU und der SPD zusammen 13,8 Prozentpunkte Stimmen verloren. Die SPD wollte sich deshalb in der Opposition regenerieren.
Sondierungen zur Bildung einer «Jamaika»-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen scheiterten aber im November. Nach schwarz-roten Sondierungen, einem SPD-Sonderparteitag, Koalitionsverhandlungen und einer SPD-Mitgliederbefragung wurde der Vertrag zur Neuauflage der grossen Koalition erst am Montag dieser Woche unterschrieben.
Regierungschefin seit 2005
Die 63-jährige CDU-Vorsitzende regiert Europas grösste Volkswirtschaft seit November 2005. In ihrer ersten und dritten Amtszeit stand sie ebenfalls an der Spitze einer «schwarz-roten» grossen Koalition. Lediglich in der Legislaturperiode 2009-2013 reichten die Sitzzahlen im Parlament für ein «schwarz-gelbes» Bündnis mit der FDP.
Neue Regierung will keine neuen Schulden machen
Die neue deutsche Regierung plant Steuerentlastungen, eine Erhöhung des Kindergeldes und der Bildungsausgaben sowie Verbesserungen bei der Rente. Es bleibt aber dabei, dass im deutschen Haushalt keine neuen Schulden aufgenommen werden sollen. Der Zuzug von Flüchtlingen soll die Zahl von 180'000 bis 220'000 pro Jahr möglichst nicht überschreiten, der Familiennachzug begrenzt werden.
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