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Von Alaska bis Sibirien Waldbrände toben in der Arktis

  • In Alaska, Kanada und Sibirien toben zahlreiche Waldbrände in einer bislang noch nicht gemessenen Zahl.
  • Experten machen dafür unter anderem die steigenden Temperaturen und die Trockenheit verantwortlich.
  • Die Luftverschmutzung erreicht mit den Bränden bisher nicht gekannte Rekordwerte, wie aktuelle Daten vom «Copernicus Atmosphere Monitoring Service» (Cams) in Reading zeigen.

Ein aktueller Lagebericht des Koordinationszentrums im US-Bundesstaat Alaska weist alleine dort knapp 250 aktive Brände aus, von denen etwa 200 unkontrolliert lodern. Betroffen ist eine Fläche von rund 9000 Quadratkilometern.

Waldbrände im dicht bewachsenen Alaska seien in den Sommermonaten zwar keine Seltenheit, sagte der Chef der Feuer-Bekämpfung des Bundesstaates. Derzeit sei die Brand-Gefahr wegen der hohen Temperaturen und der trockenen Böden aber so gross wie noch nie.

Zahlreiche Brände auch in Sibirien

Deutlich mehr Waldbrände als in früheren Jahren werden gegenwärtig auch aus Kanada und Sibirien gemeldet. Im Osten Russlands ist nach Angaben der Forstverwaltung bereits eine Fläche von insgesamt mehr als zwei Millionen Hektar abgebrannt.

Aktuell gebe es 162 Brände auf einer Fläche von fast 150'000 Hektar. Am stärksten betroffen sei die Region Irkutsk am Baikalsee. In den meisten Fällen bestehe aber keine Bedrohung für Städte und Siedlungen, teilten die Behörden mit. Auch Sibirien hat derzeit mit Trockenheit und hohen Temperaturen zu kämpfen.

Gemäss dem Wissenschaftler Mark Parrington vom Copernicus Atmosphere Monitoring Service» im britischen Reading steigen die Temperaturen in der Arktis weitaus schneller als im globalen Mittel. Alleine im Gebiet der Waldbrände in Sibirien waren die Juni-Temperaturen im Schnitt fast zehn Grad höher als im Durchschnitt zwischen 1981 und 2010.

Rekordhohe Verschmutzung

Mit den Bränden steigt auch die Luftverschmutzung. Die CO2-Emissionen in der Arktis waren mit 60 Megatonnen für den Monat Juli bislang doppelt so hoch wie in den entsprechenden Monaten der Vorjahre. Der Wert, der bis zum 24. Juli erfasst wurde, war auch deutlich höher als in jedem in der Statistik aufgelisteten Jahr seit 2003.

Mitte Juli hatte das Cams, das im Auftrag der Europäischen Union den Zustand der Atmosphäre beobachtet, bereits Alarm geschlagen und mitgeteilt, dass Sattelitenaufnahmen mehr als 100 schwere Waldbrände innerhalb des nördlichen Polarkreises zeigten.

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