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Abtreibungsgesetz in Irland
Aus Tagesschau vom 20.05.2018.
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Vor Abstimmung Referendum über Abtreibung spaltet Irland

In Irland ist Schwangerschaftsabbruch per Verfassung verboten. Das soll sich nun ändern. Daran gibt es aber auch Kritik.

Im katholischen Irland ist der Schwangerschaftsabbruch per Verfassung verboten. Es ist eines der strengsten Gesetze in Europa. Selbst Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, dürfen in Irland ihre Schwangerschaft nicht beenden.

In den vergangenen Wochen haben in Dublin Tausende für eine Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches demonstriert. Das Thema wird heiss diskutiert. Kommenden Freitag stimmen die Irinnen und Iren darüber ab, ob sich am Gesetz etwas ändern soll.

Verbot auch bei Missbildungen

Die Irin Amy Walsh wollte ein Kind, doch während der Schwangerschaft erhielt sie die schreckliche Nachricht, dass der Kopf des Kindes verformt sei. «Der Arzt sagte mir, das Kind hat keine Überlebenschancen», sagt Amy Walsh.

Auch in ihrem Fall ist Abtreibung in Irland verboten. Als Amy Walsh Beratung für die Abtreibung wünscht, wird ihr auch diese verwehrt: «Die Ärzte haben mir den Namen eines britischen Krankenhauses auf einen Zettel geschrieben und mir überreicht. Dort könne ich anrufen. Das war alles. Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt.»

Angleichung an andere europäische Länder

Jährlich reisen über 4000 Frauen, wie Amy Walsh, ins Ausland oder sie bestellen im Internet illegal Abtreibungspillen. Das soll sich nun ändern. Der Legalisierungs-Vorschlag der Regierung gleicht der Gesetzgebung in anderen europäischen Ländern.

1983 hat Irland das letzte Mal darüber abgestimmt und Nein gesagt. Das Wort der katholischen Kirche hatte noch Gewicht. Die Kirche hat mittlerweile stark an Glaubwürdigkeit eingebüsst. Doch die Gegner sind geblieben.

Es muss sich etwas ändern

Tausende haben letzte Woche demonstriert. Eine Demonstrantin sagt dazu: «Ich hatte eine sehr schwierige Schwangerschaft. Ich war unsicher und ich finde unser Gesetz hat mich davor bewahrt abzutreiben. Heute bin ich sehr glücklich mit meinem Sohn. Ich will nicht, dass in Irland abgetrieben wird.»

Eine Mehrheit der Bevölkerung findet, Ja es muss sich etwas ändern. Aber viele fürchten, dass die Legalisierung dazu führe, dass auch aus marginalen Gründen abgetrieben werde würde. Die Meinungsumfragen deuten auf ein Ja hin, aber es ist alles andere als sicher, denn die Zahl der Unentschiedenen ist hoch.

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