- Der UNO-Generalsekretär schlägt der Vollversammlung der Vereinten Nationen Michelle Bachelet als künftige Hochkommissarin für Menschenrechte vor.
- Die Bewerbung des Zürcher Völkerrechtsexperten Nils Melzer hatte damit keinen Erfolg.
- Melzer hatte den bisherigen Amtsinhaber wegen seiner kritischen Haltung gegenüber Staatsoberhäuptern wie Donald Trump heftig angegriffen.
Nun ist klar: Chiles frühere Präsidentin Michelle Bachelet soll neue UNO-Kommissarin für Menschenrechte werden. Diese Personalie kündigte UNO-Generalsekretär António Guterres an. Der Vorschlag muss noch von der Vollversammlung der Vereinten Nationen bestätigt werden – eine reine Formsache. Bachelet würde auf den Jordanier Zeid Ra'ad Al Hussein folgen, der den Posten am 31. August abgibt.
Einer der schwierigsten Jobs
Sollte Bachelet für das Amt bestimmt werden, werde sie einen der schwierigsten Jobs zu einer Zeit übernehmen, in der die Menschenrechte vielerorts angegriffen würden, erklärte der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth. «Da sie selbst Opfer war, bringt sie eine einzigartige Perspektive für die Rolle hinsichtlich der Bedeutung einer energischen Verteidigung der Menschenrechte mit.»
Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, erklärte nach der Nominierung Bachelets für den Posten, diese müsse «die Fehler der Vergangenheit vermeiden». Die USA waren im Juni aus dem Uno-Menschenrechtsrat ausgetreten. Zur Begründung hiess es, das Gremium sei eine «Jauchegrube der politischen Voreingenommenheit». Die US-Regierung wirft dem Menschenrechtsrat vor allem eine israelfeindliche Haltung vor.
Bisheriger Amtsinhaber kritisierte ranghohe Politiker
Der bisherige Amtsinhaber, der Jordanier Zeid Ra'ad Al Hussein hat in der Vergangenheit deutliche Kritik an Staatsoberhäuptern geäussert, darunter US-Präsident Donald Trump und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.
Auch ranghöchste Politiker dürften von Kritik beim Thema Menschenrechte nicht verschont bleiben, hatte Zeid vergangene Woche mit Blick auf seine Nachfolge gesagt.
Für die Leitung des UNO-Kommissariats für Menschenrechte waren noch weitere Namen im Umlauf. Neben Bachelet und Melzer gehörte unter anderem die frühere Generaldirektorin der Unesco, Irina Bokova, die ehemalige Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, die Argentinierin Silvia Fernandez de Gurmendi oder der Uno-Sonderberater zur Verhütung von Genozid, Adama Dieng, dazu.