- Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist im Londoner Strafprozess vom Vorwurf sexueller Übergriffe freigesprochen worden.
- Ihm wurden Übergriffe auf mehrere Männer vorgeworfen – er wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen
Spacey, der am Mittwoch 64 Jahre alt wurde, zeigte sich nach der Urteilsverkündung durch die Jury sichtlich gerührt und wischte sich mit einem Taschentuch über das Gesicht.
In dem etwa vierwöchigen Prozess hatten vier Männer dem Hollywoodstar vorgeworfen, dass er ihnen in mehreren Fällen in den Schritt gegriffen haben soll. In einem Fall ging es um oralen Geschlechtsverkehr.
Die Anklage hatte den Oscar-Preisträger als «sexuellen Bully» bezeichnet, der seine Macht ausgenutzt habe. Spacey stritt die Vorwürfe ab beziehungsweise gab an, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Die zwölf Geschworenen befanden ihn nach dreitägigen Beratungen in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.
Die Vorwürfe hatten sich auf den Zeitraum zwischen 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire bezogen. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweilig in der Stadt.
Abrupter Unterbruch der Karriere von Spacey
Die Karriere des bis dahin erfolgreichen Schauspielers wurde durch die im Zuge der #MeToo-Debatte aufgebrachten Vorwürfe abrupt unterbrochen. Netflix beendete die Zusammenarbeit zu «House of Cards» und verklagte Spacey auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set über ihn aufgekommen waren. Das Theater Old Vic distanzierte sich ebenfalls. Szenen mit Spacey in dem Thriller «All The Money in the World» («Alles Geld der Welt») wurden nachträglich entfernt.
Noch vor Prozessbeginn in London hatte Spacey die Hoffnung geäussert, im Falle eines Freispruchs wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können.