Supersize gewinnt an der jährlichen Pumpkin-Show in Circleville: Ein Kran hievt gerade einen gigantischen Kürbis hoch, um ihn zu wiegen.
Nein, er züchte keine Kürbisse, er könne lediglich Gras wachsen lassen. Der Mann, Roger, trägt ein Camouflage-Hemd und eine Jeansweste. Für die Aufregung in Washington hat der Trump-Anhänger nur Verachtung übrig. «Das ist doch alles Mist.» Das Impeachment sei ein Zirkus. Zu seinem Idol sagt er: «Er ist ein bisschen verrückt, aber das haben wir vielleicht nötig.»
Auch der pensionierte Fabrikarbeiter Ed ist Trump-Wähler. Trump mache einen guten Job, auch wenn das niemand glaube. «Er hält seine Versprechen.»
«Die Jobs werden wohl nicht mehr wieder kommen»
Aber hat er die Jobs nach Ohio zurückgebracht, wie er im Wahlkampf versprochen hat? «Es gibt hier und dort neue Jobs, aber wie früher wird es hier nie wieder, so viele Fabriken haben hier zugemacht», gibt Ed zu.
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Bild 1 von 8. SRF-Korrespondentin Isabelle Jacobi nimmt an der Kürbis-Messe in Circleville einen Augenschein. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 2 von 8. Die Kürbise können bis zu 700 kg wiegen und müssen oft mit Wagen und Kran auf die Waage gehievt werden. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 3 von 8. Circleville liegt im «Rustbelt». Einst war der Industriegürtel wohlhabend. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 4 von 8. Das 10'000-Seelen-Dorf Circleville feiert. Für einmal ist die Politik zweitrangig. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 5 von 8. In Circleville werden bis zu 100'000 Besuchende erwartet. Hot-Dog-Stände und auch andere Möglichkeiten sich zu verpflegen säumen die Strassen. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 6 von 8. Schiessbuden, Fahrgeschäfte und andere Attraktionen werden aufgestellt. Am Jahrmarkt wird für einmal die Politik in den Hintergrund gestellt. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 7 von 8. Nicht nur Kürbis in jeglich erdenklicher Form kann gegessen werden. Auch die Kunst steht im Motto der ausdauernden, krautigen Pflanze und deren Frucht. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 8 von 8. Am Strassenrand bereiten sich die Bewohner von Circleville auf den Umzug vor. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
Circleville liegt im Rustbelt. Der einst wohlhabende Industriegürtel kämpft seit Jahren mit Armut und Drogensucht. Doch heute herrscht Festfreude im 10'000 Seelen-Dorf, bis zu 100'000 Besuchende werden erwartet.
Schiessbuden stehen neben Hot-Dog-Ständen und natürlich gibt es Kürbissuppe, Glühwein und Kürbisburger. Dazwischen steht Doug und grillierte Maiskolben. Er ist politisch unabhängig, wählt mal republikanisch, mal demokratisch.
«Ich wähle, wer meine Interessen am besten vertritt», sagt der bärtige Mann. Ihm sei wichtig, dass er Essen auf dem Tisch hat und seine Hypothek bezahlen kann. Die Demokraten mit ihren Plänen für eine staatliche Krankenkasse und Klimaneutralität seien ihm im Moment zu extrem.
«Sie wollen zu viel und zu schnell.». Der Wirtschaft gehe es gut. «Wollen wir da Experimente machen, die viel kosten? Das macht mir Sorgen», sagt der Liegenschaftshändler.
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Bild 1 von 3. Seit der Eröffnung der Kürbis-Show ist Hochbetrieb in der lokalen Zentrale der Republikaner. Jung und Alt holen Trump-Werbematerial ab. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 2 von 3. Das Hauptquartier der Republikaner ist in einem umfunktionierten Ladenlokal. Es ist vollgestopft mit Trump-Plakaten, -T-Shirts und -Anstecker. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 3 von 3. Der Jahrmarkt in Circleville gilt als Gradmesser für die Wahlen in Ohio. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
Um die Ecke befindet sich das lokale Hauptquartier der Republikaner. Es ist vollgestopft mit Trump-Plakaten, -T-Shirts und -Ansteckern. Der Empfang ist herzlich. Die Kürbis-Show in Circleville sei ein Thermometer für die Wahlen in Ohio sagt die Wahlhelferin.
Impeachment-Verfahren ist unbegründet
Der Vorsitzende der Republikaner in Pickwick County, Mike Whitten, pflichtet ihr bei. Seit der Eröffnung der Show seien sie enorm beschäftigt: Jung und Alt Frauen und Männer würden Werbematerial für Trump abholen.
Das Impeachment-Verfahren der Demokraten sei fehl am Platz, auch wenn ihm nicht ganz wohl sei dabei, dass der Präsident die Ukraine aufgefordert habe, gegen seinen Opponenten Joe Biden zu ermitteln. Das sei vielleicht ethisch fragwürdig, aber kein Grund für eine Amtsenthebung, sagt Mike, der an der Highschool Staatskunde unterrichtet.
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Bild 1 von 3. Am Strassenrand ist der Stand der Demokraten. Das kleine Zelt wird nicht gerade mit Besuchern überfüllt. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 2 von 3. Am Stand der Demokraten kann man sich mit zahlreichen Protest-Buttons eindecken. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
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Bild 3 von 3. Ob Ohio 2020 wieder an die Demokraten geht, ist fraglich. Da helfe bloss hoffen und beten. Bildquelle: SRF / Isabelle Jacobi.
Draussen marschieren inzwischen die Marschkappellen der Kürbisparade. Am Strassenrand steht das kleine Zelt der Demokraten von Circleville.
Vorsitzende Marsha Few sagt, dass die Partei im Bundesstaat Ohio eine Chance hätte, 2020 zu gewinnen. Aber kaum in Pickaway County, wo 2016 über 75 Prozent der Stimmen an Trump gingen.
Marsha findet das Amtsenthebungsverfahren nötig, aber sie zweifelt, ob es den Demokraten in Ohio hilft. Selbst wenn einige Republikaner sich gegen Trump wenden würden, sei es fraglich, ob sich Ohio gewinnen lasse. Wir können bloss hoffen und beten, dass es so sein wird, sagt sie.