- Ein Mann hat in einem Hamburger Supermarkt mit einem Messer auf Menschen eingestochen. Eine Person verstarb am Tatort, sechs weitere wurden verletzt.
- Passanten überwältigten den flüchtenden Angreifer. Zum Motiv des Angriffs liegen laut Polizei noch keine gesicherten Informationen vor.
- Der Täter wurde festgenommen. Es handelt sich um einen 26-Jährigen, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren wurde.
- Der «Tagesspiegel» berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, der Verdächtige sei den Behörden als Islamist bekannt.
Nach der tödlichen Messerattacke in einem Hamburger Supermarkt wollen Innensenator Andy Grote (SPD) und Vertreter der Polizei am Samstag (12.00 Uhr) mehr Details zu den Ermittlungen bekanntgeben. Unklar ist nach wie vor das Motiv des 26-Jährigen, der nach Behördenangaben in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren wurde, Schutz in Deutschland suchte und eigentlich ausreisepflichtig war.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte der Mann am Freitagnachmittag mit einem Küchenmesser wahllos auf Kunden eingestochen und war dann geflohen. Verfolger überwältigten den Angreifer, Beamte konnten ihn festnehmen. Man ermittele in alle Richtung, sagte ein Polizeisprecher.
Ein 50-Jähriger starb bei dem Angriff, daneben wurden eine 50-jährige Frau und vier Männer (64, 57, 56, 19) durch Messerstiche zum Teil schwer verletzt. Sie alle sind nach Polizeiangaben Deutsche. Ein 35 Jahre alter Türke wurde zudem bei der Überwältigung des Messerstechers verletzt.
Kontakte in Salafisten-Szene?
Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete der «Tagesspiegel», der Verdächtige sei den deutschen Behörden als Islamist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen die Sicherheitsbehörden Hinweisen auf salafistische Bezüge nach.
Offen ist demnach aber, ob er ein ideologisches Motiv hatte. Es gebe auch Anhaltspunkte für persönliche Probleme des Mannes, wie Drogenkonsum. Darüber berichtete auch «Spiegel Online». Dem Nachrichtenportal zufolge lebte der 26-Jährige zuletzt in einem Flüchtlingsheim in der Hansestadt.
Tatverdächtiger hätte abgeschoben werden sollen
Nach Angaben von Bürgermeister Olaf Scholz konnte der Tatverdächtige nicht abgeschoben werden, weil er keine Papiere hatte. Der SPD-Politiker erklärte, es mache ihn wütend, «dass es sich bei dem Täter offenbar um jemanden handelt, der Schutz bei uns in Deutschland beansprucht und dann seinen Hass gegen uns gerichtet hat».
Innensenator Andy Grote (SPD) bezeichnete die Bluttat als einen «erbärmlichen Anschlag». «Ich hoffe inständig, dass die zum Teil schwer verletzten weiteren Opfer überleben und wieder vollständig gesund werden», erklärte er. «Wir stehen fassungslos und getroffen vor dieser grauenhaften Gewalttat.»