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International «Was man vor Ort vernichten konnte, hat man vernichtet»

Die Organisation zum Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ist für ihren unermüdlichen Einsatz für eine Welt ohne Chemiewaffen mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Sie kümmert sich in Syrien um die Vernichtung der Chemiewaffen. Doch wo befinden sich die Waffen zurzeit?

Im September hat Syriens Staatschef Baschar al-Assad eingewilligt, die Chemiewaffen in seinem Land zu vernichten. Zuständig für die Zerstörung war die Organisation zum Verbot von Chemiewaffen (OPCW).

In der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde der OPCW nun für ihren Einsatz in Syrien der Friedensnobelpreis überreicht.

Ein Mann mit Helm in einem Raum mit mehreren Fässern, die am Boden in einer Reihe liegen.
Legende: Ein Experte der OPCW in Syrien bei der Arbeit. Keystone

«Dies ist das erste Mal, dass der Friedenspreis an eine Organisation geht, die sich aktiv für die Abrüstung als praktische und andauernde Realität einsetzt», sagte der OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü bei der Verleihung. «Unsere Aufgabe ist es, Chemiewaffen für immer Geschichte werden zu lassen – eine Aufgabe, die wir in stiller Entschlossenheit ausgeführt haben.»

«Was man vor Ort vernichten konnte, hat man vernichtet»

Die OPCW habe einen wichtigen Meilenstein erreicht, sagt Stefan Mogl vom ABC-Labor des Bundes in Spiez im Gespräch mit SRF. Die Waffenbestände seien inventarisiert, die Organisation habe alle Lagerstätten bis auf eine inspiziert und die Bestände versiegelt. «Was man vor Ort vernichten konnte, hat man vernichtet.»

Alle anderen Chemiewaffen befänden sich aber noch in Syrien. Dazu gehörten Munition, leere Munition, Installationen, die für das Abfüllen von Chemiewaffen gebraucht worden seien und Chemikalien, sagt Mogl.

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Viele logistische Fragen sind noch offen
aus SRF 4 News aktuell vom 10.12.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 32 Sekunden.

Der nächste wichtige Schritt sei nun, die Chemikalien ausser Landes zu bringen. «Das ist natürlich eine mit Risiko behaftete Unternehmung», sagt Mogl. Die OPCW beurteile die Lage in Syrien täglich. Ein erfolgreicher Transport hängt auch davon ab, ob das Gebiet, das es zu durchqueren gilt, sicher ist.

«Eine Voraussage ist schwierig»

Der Zeitplan sieht vor, die Chemikalien bis Ende Dezember aus Syrien zu bringen. Die Zerstörung der Waffen soll auf einem amerikanischen Schiff in internationalem Gewässer geschehen. Kein Land wollte Territorium zur Verfügung stellen.

«Geplant ist, dass man eine portable Hydrolysen-Anlage auf einem amerikanischen Schiff installiert», sagt Mogl. Dort sollen die gefährlichsten Waffen dann hydrolysiert werden. Bis da gebe es aber noch verschiedene logistische Fragen zu klären – zum Beispiel, wie mit den entstehenden Abfällen umzugehen sei.

Ziel ist es, die Chemiewaffen bis Mitte nächsten Jahres vollständig zu zerstören. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, ist laut Mogl jedoch nicht sicher: «Eine Voraussage ist schwierig.»

In erster Linie gehe es aber darum, dass diese Waffen im syrischen Bürgerkrieg nicht mehr zum Einsatz kommen. Und dafür sei es wichtig, diese Waffen zu sammeln, zu kontrollieren und sie allenfalls ausser Land zu bringen. Und das «ist sicher eine schwierige logistische Aufgabe, mit der sich die OPCW jetzt befasst».

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