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Zeitenwende in Pakistan?
Aus Echo der Zeit vom 06.07.2018. Bild: SRF
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Wegen Korruption Nawaz Sharif zu 10 Jahren Haft verurteilt

  • Ein pakistanisches Gericht hat Ex-Premier Nawaz Sharif wegen Korruption zu zehn Jahren Haft verurteilt.
  • Zudem muss er umgerechnet 10 Millionen Dollar Strafe bezahlen.
  • Sharifs Tochter Maryam bekam eine Haftstrafe von sieben Jahren, wie ein Ankläger der Nationalen Rechenschafts-Behörde bestätigte.

Ins Rollen gekommen war die Affäre im vergangenen Jahr. Oppositionspolitiker beschuldigten Sharif und einige Verwandte, Staatsgelder veruntreut und gewaschen zu haben. Es ging vor allem um die Finanzierung teurer Wohnungen in London.

Oppositionspolitiker stützten ihre Vorwürfe auch auf Dokumente, die 2016 im Zuge der Panama-Papers-Enthüllungen über mutmasslichen Steuerbetrug aufgetaucht waren. Dokumente zu Offshore-Firmen zeigten die Namen von Kindern von Sharif, nicht aber seinen eigenen.

2017 des Amtes enthoben

Nawaz Sharif, der dreimal Ministerpräsident war und weiterhin als einer der mächtigsten Politiker des Landes gilt, wurde daraufhin im Juli 2017 vom Obersten Gerichtshof seines Amtes enthoben. Im April 2018 verbannte das Gericht Sharif dann auf Lebenszeit auch aus dem Parlament.

Sharif-Anhänger nennen die Gerichtsverfahren eine «politische Verschwörung». Das Urteil könnte Auswirkungen haben auf die Chancen von Sharifs grosser Regierungspartei PML-N bei der Parlamentswahl am 25. Juli.

Von Armee orchestriert?

In Pakistan ist die Ansicht verbreitet, dass das mächtige Militär bei den Verfahren seine Hände im Spiel hat. Sharif und das Militär lagen in Fragen der Unabhängigkeit der Zivilregierung und bei aussenpolitischen Themen – vor allem zum Umgang mit dem Erzfeind Indien – über Kreuz. Sharifs politisches Ende gebe dem Militär mehr Einfluss, um das Land aus dem Hintergrund zu kontrollieren, sagen Analysten.

Das Urteil erging unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Rund 4000 Polizisten und mehrere Hundert Angehörige paramilitärischer Gruppen sicherten die pakistanische Hauptstadt aus Sorge vor gewalttätigen Protesten, wie ein örtlicher Beamter sagte.

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