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Weltklimakonferenz in Dubai COP28: Neuer Schwung für Methanpakt ++ Misstöne um Ölausstieg

Vier der 13 Tage an der 28. Weltklimakonferenz in Dubai sind vorbei. Das Wichtigste zu den aktuellen Verhandlungen.

Darum geht es: Vom 30. November bis zum 13. Dezember kommen in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten über 97'000 Teilnehmende zur 28. Weltklimakonferenz zusammen. 2015 war in Paris beschlossen worden, die Erderwärmung bis im Jahr 2100 auf unter zwei Grad, wenn möglich auf 1.5 Grad zu begrenzen.

Erstes Dokument unterzeichnet: Mehr als 120 Länder haben eine Erklärung unterzeichnet, die ihre Verantwortung für die Sicherheit der Menschen in Zeiten globaler Erwärmung betont. Die Worte «fossile Energieträger» oder «Ausstieg aus fossilen Energien» sucht man in dem Text vergebens. Ob sich die teilnehmenden Staaten auf den weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen können, gilt als einer der strittigsten Punkte auf der Klimakonferenz.

Kritiker zeigen sich skeptisch: Gesundheitsexperten haben die Erklärung als zu schwach kritisiert. «Fossile Energien werden nicht einmal erwähnt, obwohl sie die Hauptschuld am Klimawandel und damit auch an den Gesundheitsauswirkungen tragen», sagte Expertin Jess Beagley von der Climate and Global Health Alliance, eines Zusammenschlusses von Gesundheitsorganisationen aus aller Welt, am Sonntag in Dubai. Auch andere Fachleute kritisierten die Verlautbarung.

Umstrittene Äusserungen des Präsidenten: Gastgeber Sultan Al-Dschaber hat einem Bericht zufolge den wissenschaftlichen Konsens angezweifelt, dass ein Ausstieg aus den fossilen Energien zum Erreichen des internationalen 1.5-Grad-Ziels notwendig ist. Die britische Zeitung «Guardian» und das «Centre for Climate Reporting» berichteten am Sonntag unter Berufung auf eigene Informationen, Al-Dschaber habe im November in einer Videoschalte unter anderem mit UNO-Vertretern gesagt, es gebe «keine Wissenschaft», die belege, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern notwendig sei, um die Erderwärmung auf 1.5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Impressionen aus Dubai

Allianz gegen den Ausstieg aus den Fossilen: Die Öl- und Gasexporteure Saudi-Arabien, Russland und Irak stemmen sich nach Angaben von Aktivisten dagegen, dass die Staatengemeinschaft einen kompletten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschliesst. Die Länder hätten in ersten Verhandlungen ihre Ablehnung offen geäussert, sagte Catherine Abreu von der Umweltorganisation Destination Zero. Dies wurde der Deutschen Presse-Agentur auch von einer weiteren Quelle einer Nichtregierungsorganisation bestätigt.

Bewegung beim Methan: Die USA wollen die Senkung des Ausstosses von klimaschädlichem Methan vorantreiben. Die US-Regierung kündigte am Wochenende neue Standards an, die die Öl- und Gasproduzenten dazu verpflichten sollen, Methanlecks zu schliessen. Die Konzentration von Methan steigt schneller als die des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid. Sie beträgt derzeit laut Weltwetterorganisation mehr als das 2.5-Fache des Wertes von vor der industriellen Revolution. Zugleich lässt sich Methan oft kostengünstiger reduzieren als Kohlendioxid.

Das ist der Methanpakt

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Flamme
Legende: Methan ist ein Hauptbestandteil von Erdgas. Es tritt etwa durch Lecks in Raffinerien und Pipelines aus oder verdunstet aus Erdöl. (12.04.19) IMAGO / Pond5 Images

Die EU und die USA haben auf der Klimakonferenz vor zwei Jahren eine internationale Vereinbarung initiiert, das Global Methane Pledge (GMP), der inzwischen über 150 Länder beigetreten sind – sie stossen knapp über die Hälfte des menschengemachten Methans aus. Es fehlen dabei jedoch China, Indien und Russland. Anfang der Woche soll es in Dubai ein Treffen des Methan-Bündnisses geben, neue Initiativen werden erwartet.

Die Mitgliedsländer des Methanpakts wollen ihre Emissionen von 2020 bis 2030 um mindestens 30 Prozent reduzieren. Werde nichts unternommen, steigen sie laut der Initiative global um bis zu 13 Prozent. Die Vereinbarung habe das Potenzial, die Erderwärmung bis 2050 um mindestens 0.2 Grad zu reduzieren.

Papst fordert zum Handeln auf: In einem Grusswort an die Teilnehmenden der Konferenz hat der Papst am Sonntag zu einer Änderung der Lebensweise im Interesse der Umwelt aufgerufen. «Wir müssen unsere Lebensführung ändern und deshalb zu einer einfachen und geschwisterlichen Lebensweise erziehen. Das ist für die Religionen, die auch zur Kontemplation hinführen sollen, ein unverzichtbares Handeln», so der Pontifex.

SRF4 News aktuell, 03.12.23, 13 Uhr ; 

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