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Weltkulturerbe-Status weg Unesco duldet keinen Antisemitismus

  • Wegen Antisemitismusvorwürfen verliert der traditionsreiche Strassenkarneval in der belgischen Stadt Aalst seinen Status als Weltkulturerbe.
  • Das zuständige Unesco-Gremium strich die rund 600 Jahre alte Tradition der flämischen Stadt von der Liste, wie die Unesco mitteilte.
  • Die Organisation begründete dies mit wiederkehrenden rassistischen und judenfeindlichen Darstellungen, die mit ihren Grundwerten unvereinbar seien.

In diesem Jahr wurden beim Strassenkarneval in Aalst riesige, auf Geldsäcken sitzende Figuren mit Schläfenlocken und Hakennasen gezeigt, die judenfeindlichen Klischees entsprachen.

2019 war offenbar kein Einzelfall

Die Unesco begründete ihren Entscheid mit wiederkehrenden rassistischen und judenfeindlichen Darstellungen, die mit ihren Grundwerten unvereinbar seien. Die Organisation der UNO stehe zu ihren Gründungswerten wie Würde, Gleichheit und gegenseitigen Respekt und verurteile jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Xenophobie.

Der Jüdische Welt-Kongress begrüsste die Unesco-Entscheidung. «Im 21. Jahrhundert gibt es keinen Platz für diese Art hasserfüllter Symbolik», sagte Präsident Ronald S. Lauder.

Es ist das erste Mal, dass die Organisation einer kulturellen Tradition diesen Status entzieht. Der Karnevalsumzug war erst 2010 ausgezeichnet worden.

Basler Fasnacht gehört zum Weltkulturerbe

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Seit Dezember 2017 gilt auch die Basler Fasnacht als Unesco-Weltkulturerbe. Die Tradition vereint Musik (Trommeln, Pfeifen, Guggenmusik), mündliche Ausdrucksformen (Schnitzelbänke) und Handwerk (Zuglaternen, Larven, Kostüme). Alljährlich beteiligen sich fast 20'000 Menschen am Ereignis, fast 200'000 Menschen besuchen den Anlass.

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