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Weltweit kritisierte Haft Myanmar lässt inhaftierten US-Journalisten frei

  • In Myanmar ist der US-amerikanische Journalist Danny Fenster aus dem Gefängnis entlassen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Regierungskreise.
  • Der ehemalige US-Botschafter Bill Richardson fungierte bei der Freilassung als Vermittler.
  • Richardson schrieb in einer Mitteilung, dass Fenster auf freiem Fuss sei und den Weg in die USA antrete.

Fenster war am Freitag wegen Verbreitung falscher oder aufrührerischer Informationen, Kontaktaufnahme zu illegalen Organisationen und Verstosses gegen die Visabestimmungen zu einer 11-jährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Seit fünf Monaten in Haft: Danny Fenster

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Danny Fenster, ein leitender Redakteur des englischsprachigen Magazins «Frontier Myanmar», war Ende Mai unmittelbar vor dem Abflug in die USA am Flughafen von Yangon, Myanmar, festgenommen worden. Er sass seither im für seine Foltermethoden berüchtigten Insein-Gefängnis in der grössten Stadt Yangon.

Das Urteil wurde international kritisiert – etwa von der US-Regierung oder der Hochkommissarin für Menschenrechte der UNO. Überraschend wurde der 37-jährige Journalist nun freigelassen.

Glücklich über die Freilassung

Massgeblich daran beteiligt war Bill Richardson. Der ehemalige US-Diplomat stattete Junta-Chef Min Aung Hlaing einen «privaten humanitären Besuch» ab und konnte mit ihm die Freilassung verhandeln. «Dies ist der Tag, von dem man hofft, dass er kommt, wenn man diese Arbeit tut», schrieb das Richardson Center auf Twitter. Richardson vermittelte auch schon in der Vergangenheit bei Geiselnahmen.

US-Aussenminister Antony Blinken begrüsste die Freilassung Fensters ebenfalls und dankte den beteiligten Vermittlern für ihre Arbeit. «Wir sind froh, dass Danny bald wieder mit seiner Familie vereint sein wird.» Blinken betonte aber zugleich, die US-Regierung fordere die Freilassung anderer Personen, die zu Unrecht in Myanmar inhaftiert seien.

Politische Situation in Myanmar

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Das Militär in Myanmar hatte am 1. Februar die Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Die 76-Jährige sitzt im Hausarrest und muss sich ebenfalls wegen verschiedener mutmasslicher Vergehen vor Gericht verantworten.

Die Junta unterdrückt jeden Widerstand mit Gewalt. Rund 1260 Menschen wurden nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP bereits getötet.

Mehr als 10'000 weitere wurden festgenommen, darunter auch viele Journalisten. Andere flohen aus dem Land. Jedoch galten ausländische Medienvertreter lange als relativ sicher.

SRF 4 News, 15.11.2021, 11 Uhr ; 

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