Das armenische Parlament hat im zweiten Anlauf den Oppositionsführer Nikol Paschinjan zum Regierungschef gewählt.
59 Abgeordnete stimmten für Paschinjan, 42 gegen ihn.
Der 42-Jährige hatte vor einer Woche nicht genügend Stimmen bekommen, weil die regierende Republikanische Partei ihn nicht unterstützte.
Paschinjan führt seit Mitte April friedliche Strassenproteste in der Ex-Sowjetrepublik an. Mit der sogenannten Samtenen Revolution wurde Ministerpräsident Sersch Sargsjan zum Rücktritt gezwungen.
Entzündet hatten sich die Proteste gegen Sargsjan daran, dass der Staatschef ins Amt des Ministerpräsidenten wechselte und per Verfassungsänderung diesem Posten weitreichende Vollmachten verschafft hatte.
Paschinjan versprach seinen Anhängern einen Kampf gegen Korruption und Armut in Armenien. Zudem hat er sich für vorgezogene Neuwahlen ausgesprochen. Die Unterstützer des 42-Jährigen werfen Sargsjan und seiner Partei vor, den Oligarchen die Kontrolle über die Wirtschaft Armeniens überlassen zu haben.
Armenien – kleines Land im Kaukasus
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Die Republik Armenien liegt im Kaukasus. Nachbarländer sind Georgien, Aserbaidschan, Iran und die Türkei. Rund 3 Millionen Menschen leben in Armenien. Weltweit gibt es etwa 8,5 Millionen Armenier.
Während des 1. Weltkriegs im Jahr 1915 kam es zum Völkermord durch das Osmanische Reich. 300'000 bis 1,5 Millionen Armenier wurden getötet.
Die Geschichte des Landes ist geprägt durch Kriege. Mongolen, Römer, Perser, Osmanen und Russen hatten das Sagen. Ab 1936 war Armenien eine Sowjetrepublik. 1991 erklärte sich die Republik von der Sowjetunion für unabhängig. Militärisch ist Armenien auch heute noch von Russland abhängig. Moskau hat rund 5000 Soldaten dort stationiert.
Mit der Türkei und Aserbaidschan befindet sich Armenien seit 1992 fast in kriegsähnlichem Zustand. Der Konflikt um Bergkarabach, einem von hauptsächlich von Armeniern bewohnten Gebiet in Aserbaidschan, ist noch nicht beendet. Die Grenzen zum Iran und zu Georgien hingegen sind offen.
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