- Zahlreiche Teilnehmende mussten bereits wegen hitzebedingter Krankheitssymptome behandelt werden, einige Verbände zogen ihre Mitglieder ab.
- Die Schweizer Delegation habe sich am Samstag – wie die meisten anderen Delegation – dazu entschieden, das Lager weiterzuführen.
- Dies sagte Delegationssprecherin Barbara Hochuli.
Die Schweizer Botschaft, die Delegationsärztinnen und die Delegationsleitung schätzten die Situation zurzeit als «zufriedenstellend» ein. Unter den 1430 Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 14 bis 18 Jahren habe es auch noch keine Hospitalisierungen gegeben.
«Jeder Zeltplatz hat zwei Zeltdächer bekommen», sagt Camille «Zilly» Klemenz, Teilnehmerin am «World Scout Jamboree» gegenüber der Tagesschau. «Wir können zum Abkühlen auch unter der Dusche stehen oder bei der Wasserstation. Auf den WCs und im Laden ist es klimatisiert. Es hat also viele Möglichkeiten, um sich ein bisschen abzukühlen.»
Im Gegensatz dazu entschied das britische Pfadfinderkontingent, seine mehr als 4000 Teilnehmenden abzuziehen und nach Seoul zu bringen. Auch der US-Verband beschloss, seine Mitglieder auf einen nahe gelegenen Militärstützpunkt bringen zu lassen.
Südkoreas Präsident verspricht klimatisierte Busse und Eiswasser
Die Weltorganisation der Pfadfinderbewegung (WOSM) teilte am Freitagabend mit, die Organisatoren hätten versichert, «alles Mögliche zu tun, um die Probleme aufgrund der Hitzewelle zu bewältigen». Dazu wollen die Behörden in Südkorea zusätzliche Ressourcen bereitstellen.
Staatspräsident Yoon Suk Yeol hatte angeordnet, unter anderem klimatisierte Busse sowie täglich Lastwagen mit ausreichend Eiswasser für die Teilnehmenden zum Camp an der Westküste zu schicken.
Diese Massnahmen zeigten bereits Wirkung und die Verbesserungen seien spürbar, sagte Hochuli. Es gebe stündlich mehr Schattenplätze und auch die Hygienemassnahmen und die Gesundheitsversorgung seien deutlich verbessert worden. Die Delegationsleitenden träfen sich aber täglich, um die Lage zu analysieren und wenn nötig neu einzuschätzen.
Kaum natürlicher Schatten
Das Treffen, zu dem sich mehr als 43'000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, findet in Saemangeum auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet statt. Der Anlass soll bis zum 12. August andauern. Das Weltpfadfindertreffen wird alle vier Jahre ausgerichtet.
Saemangeum bietet für die Teilnehmer, die in mehr als 20'000 Zelten untergebracht sind, praktisch keinen natürlichen Schatten. Südkorea steht unter dem Einfluss einer schweren Hitzewelle mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius und sogenannten Tropennächten, in denen es sich derzeit nur geringfügig abkühlt.
