- Ein Verbot von Tiktok in den USA scheint vorerst vom Tisch. Gemäss US-Finanzminister Scott Bessent steht der Rahmen für eine Einigung mit China.
- Die Details wird US-Präsident Donald Trump demnach am Freitag in einem direkten Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping klären.
- Trump hatte zuvor in einem Beitrag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social ebenfalls eine Einigung angedeutet.
Das US-Geschäft der chinesische Videoplattform Tiktok soll in US-Besitz gehen. So sieht es ein Gesetz vor. Nun haben sich die USA und China offenbar darauf geeinigt, was mit Tiktok passiert.
Es gebe ein Rahmenabkommen zum amerikanischen Teil der Plattform, erklärte US-Finanzminister Scott Bessent in Madrid, wo eine US-Delegation seit Sonntag mit China über die Zölle auf Importprodukte und andere strittige Themen verhandelt. Die Details werde US-Präsident Donald Trump am Freitag in einem direkten Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping klären.
Trump hatte zuvor in einem Beitrag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social eine Einigung angedeutet. Dafür werde die am 17. September auslaufende Frist für den Zwangsverkauf von Tiktok voraussichtlich ein weiteres Mal verlängert, sagte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer. So werde Zeit geschaffen, um den Vertrag unter Dach und Fach zu bringen.
Tiktok ist ein Politikum
Die von 170 Millionen US-Bürgern genutzte Videoplattform war einer der Streitpunkte bei den Verhandlungen zwischen den USA und China in Madrid über die Wirtschaftsbeziehungen der beiden weltweit grössten Volkswirtschaften. Eine umfassende Einigung steht Bessent zufolge noch aus. Er stellte eine weitere Verhandlungsrunde in den kommenden Wochen in Aussicht.
Die Regierung in Peking sträubte sich lange gegen einen Verkauf von Tiktok. Der Knackpunkt ist der Algorithmus, der Nutzern weitere Videos empfiehlt. Er gilt als Herzstück der Plattform und als Hochtechnologie, die unter chinesische Ausfuhrbeschränkungen fällt. Insidern zufolge arbeitet die Bytedance-Tochter jedoch an einer separaten App für US-Nutzer. Diese solle mit einer eigenen Empfehlungssoftware ausgestattet werden.
Als mögliche Tiktok-Käufer wurden in den vergangenen Monaten unter anderem die Software-Konzerne Microsoft und Oracle genannt. Insidern zufolge favorisierte die US-Regierung zuletzt eine Übernahme durch US-Finanzinvestoren wie KKR, Susquehanna oder General Atlantic, die teilweise bereits an Bytedance beteiligt sind. Eine definitive Käuferschaft ist noch nicht bestätigt.