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Zehn Jahre nach Leichenfunden USA: Verdächtiger im Fall der «Gilgo-Beach-Morde» gefasst

  • Ein 59-jähriger Verdächtiger ist im Fall der New Yorker «Gilgo-Beach-Morde» festgenommen worden.
  • Er soll für mindestens drei der Morde verantwortlich sein.
  • Seit 2010 wurden die sterblichen Überreste von 11 Personen an einem abgelegenen Strandabschnitt auf Long Island gefunden.
Einsatzkräfte vor Ort in dem Haus, in dem der Verdächtige festgenommen wurde.
Legende: Mitarbeitende des Kriminallabors treffen bei dem Haus ein, in dem der Verdächtige kurz zuvor festgenommen worden ist. Keystone/Eduardo Munoz Alvarez

Über zehn Jahre ist der grausige Fund von insgesamt elf Leichen auf der New Yorker Insel Long Island her. Nun ist ein 59-jähriger Verdächtiger festgenommen und des Mordes an mindestens drei Prostituierten angeklagt worden, wie der Staatsanwalt Ray Tierney am Freitag bekannt gab. In einem vierten Mordfall gilt der Mann als Hauptverdächtiger, wenngleich in diesem Fall noch keine Anklage erhoben wurde. Die Ermittlungen zu den weiteren Opfern laufen noch.

Damit könnten die sogenannten «Gilgo-Beach-Morde», die 2010 landesweit für Aufsehen gesorgt hatten, zumindest teilweise aufgeklärt werden. «Heute ist ein guter Tag», sagte Rodney Harrison, der Polizeichef des Landkreises Suffolk County, der weite Teile von Long Island umfasst. Er bezeichnet den Beschuldigten als einen «Dämon».

Zahlreiche Spuren führen zum Verdächtigen

Anfang 2022 rief die Staatsanwaltschaft von Suffolk County eine neue Ermittlergruppe ins Leben, um die Mordfälle auf Long Island aufzuklären. Die Ermittler seien dem mutmasslichen Täter zunächst über sein Auto auf die Spur gekommen, nachdem ein Zeuge das Fahrzeug damals gesehen haben will. Schliesslich konnten DNA-Tests die Haare des Verdächtigen an einigen der Leichen nachweisen – die umfassende Analyse von Handydaten sowie die Aussagen seiner Ehefrau belasten ihn zusätzlich, sodass der Mann letztlich am Donnerstagabend im New Yorker Stadtbezirk Manhattan festgenommen werden konnte.

«Ablageplatz für sterbliche Überreste»

Alles begann Ende 2010, als die Polizei bei der Suche nach einer vermissten Prostituierten nach und nach Leichen und Leichenteile entlang des abgelegenen Strandabschnitts Gilgo Beach auf Long Island gefunden hatte. Rasch ging die Angst vor einem Serienmörder in der Gegend um.

Allerdings gingen die Behörden bereits damals nicht von einem einzelnen Serientäter aus. Der damalige Staatsanwalt Thomas Spota sagte im Frühjahr 2011, es gebe «keinen Beweis, dass alle Leichen das Werk eines Mörders sind». Man ging von bis zu vier unterschiedlichen Tätern aus, die den Strandabschnitt als «Ablageplatz für sterbliche Überreste» genutzt hätten.

Der jetzige Staatsanwalt Tierney betonte am Freitag, dass die Ermittlungen erst beginnen. Insgesamt waren am Gilgo Beach die sterblichen Überreste von neun Frauen, einem Mann und einem Kleinkind entdeckt worden. Die Morde bilden die Grundlage für den Netflix-Film «Lost Girls» aus dem Jahr 2020.

SRF 4 News, 15.07.2023, 01:00 Uhr ; 

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