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Zeichen gegen Rassismus Trudeau geht auf die Knie

  • Bei einem Protest gegen Rassismus ist der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf die Knie gegangen.
  • Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeineinsatz in Minneapolis bekundete er damit seine Solidarität mit allen Betroffenen.

Trudeau war flankiert von Bodyguards zur Demonstration in der kanadischen Hauptstadt Ottawa erschienen. Der Premierminister hörte einigen Rednern zu, nickte und klatschte.

Als bei der Veranstaltung eine Schweigeminute eingelegt wurde, setzte Trudeau wie auch viele Menschen um ihn herum ein Knie auf den Boden und beugte seinen Kopf nach vorne. Durch die Geste zeigte er sich solidarisch mit den Protesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität.

Die Proteste waren nach dem Tod von George Floyd entbrannt. Der Afroamerikaner war in der US-Grossstadt Minneapolis bei einem Polizeieinsatz getötet worden. In vielen Teilen der Welt breiteten sich daraufhin Proteste aus, auch in Kanada.

Polizeireformen am Ort des Geschehens

Die Stadt Minneapolis kündigte umfassende Polizeireformen an. Künftig dürften Beamte keine Würgegriffe mehr anwenden und Verdächtige nicht mehr am Nacken festhalten, erklärte Bürgermeister Jacob Frey. Zudem müssten alle Polizeibeamte, die Zeugen einer «ungenehmigten Gewaltanwendung» ihrer Kollegen würden, dies unter Strafandrohung melden.

Die mit dem Bundesstaat Minnesota juristisch bindend vereinbarten Reformen seien ein guter Schritt, um die Kultur der Polizei zu ändern und «systematischen Rassismus zu entwurzeln», schrieb Frey auf Twitter.

Kalifornien und New York folgen nach

Auch im bevölkerungsreichen Westküstenstaat Kalifornien soll ein Würgegriff, bei dem die Blutzufuhr zum Gehirn unterbunden wird, künftig verboten werden. Gouverneur Gavin Newsom erklärte am Freitag, die Methode werde aus dem Trainingsprogramm für Polizeibeamte verbannt, zudem solle auch eine gesetzliche Regelung folgen.

Auch der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, stellte am Freitag einen Gesetzesentwurf vor, der unter anderem den Würgegriff bei Polizeieinsätzen verbieten soll. Zudem sollen Akten zu früherem Fehlverhalten von Polizisten transparent einsichtlich gemacht werden.

SRF 4 News, 7 Uhr ; 

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