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Thunfische ausgestellt auf einem Fischmarkt
Legende: Die jährliche Fangmenge lässt sich zwar noch steigern – aber den Fisch essen werden die Reichen, so eine WWF-Studie. Keystone

Zu viel Fisch auf dem Tisch Fisch nur noch für Reiche?

In Industrieländern wird so viel Fisch verzehrt, dass er andernorts knapp wird. Umweltschützer warnen vor den Folgen.

  • Menschen in Industrieländern essen zu viel importierten Fisch.
  • Bald können sich Menschen auf der Südhalbkugel deshalb Fisch als Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten. Zu diesem Schluss kommt die Umweltorganisation WWF in ihrem Bericht «Überfischt und unterversorgt».
  • Der WWF warnt, dass dies in armen Ländern schon ab 2050 zu Hunger und politischen Unruhen führen könnte.
  • Die Lösung laut WWF: Höchstfangmengen, damit die Fischbestände stabil bleiben; eine gerechtere Verteilung der Fangmenge sowie mehr Konsum von heimischem Fisch in Industrieländern.

Der anhaltend grosse Appetit auf Fisch in Industrieländern könnte Hungerkrisen in ärmeren Regionen auslösen. Das sagt eine Studie, welche die Umweltorganisation WWF in Auftrag gegeben hat. Denn: Rein statistisch gesehen haben allein die Europäer ihren heimisch gefangenen Fisch bereits schon zur Jahreshälfte aufgegessen. Den Rest importieren sie. So kann es laut WWF nicht weitergehen.

Zwar lasse sich die Menge des weltweit gefangenen Fisches noch steigern, ohne dass die Bestände ausgelaugt würden. «Allerdings wird der gefangene Fisch nicht unbedingt dort landen, wo die Menschen ihn zum Überleben brauchen», so Karoline Schacht vom WWF. Stattdessen sei zu erwarten, dass Verbraucher in Industrieländern einfach höhere Preise zahlten.

Ab 2050 droht Hunger

Die WWF-Studie geht deshalb davon aus, dass sich Millionen Menschen auf der Südhalbkugel Fisch als Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten werden können – und das schon ab 2050. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit von Armut und Hunger in den betroffenen Ländern. Auch politische Unruhen seien wahrscheinlich.

Die Gefahr dazu bestehe allen voran in Indonesien und Senegal. Aber auch Guinea und Ghana sowie Malaysia, Myanmar und Bangladesch seien besonders abhängig von Fisch als Nahrungs- und Einkommensquelle.

Mit Höchstfangmengen gegen Überfischung

Als Lösung für das Problem schlägt die Studie eine optimale Bewirtschaftung der weltweiten Fischbestände vor. So brauche es Höchstfangmengen, um die Artenvielfalt zu sichern. Auch müsse die Fangmenge gerechter verteilt werden.

Zudem sollen die heimischen Fischbestände in den Industrieländern gefördert werden, was den Importbedarf senken könnte. Allerdings ist dies nicht einfach: Denn schon in den Gewässern der EU sind die Bestände nicht in einem gesunden Zustand.

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