Moai heissen die kolossalen Steinstatuen auf der Osterinsel. Die hunderte Jahre alten Figuren gehören zu den Hauptsehenswürdigkeiten auf dem Eiland im südöstlichen Pazifik. Und sie locken jedes Jahr etwa 120'000 Touristen an. Zum Vergleich: Einwohner zählt die Insel, die zu Chile gehört, nur rund 8000.
Chiles Präsident Sebastián Piñera hat nun Massnahmen angekündigt. Die maximale Aufenthaltsdauer von Touristen auf der Insel soll beschränkt werden, und hinreisen darf nur noch, wer eine Einladung von einem Bewohner erhalten hat, wie unser Korrespondent Ulrich Achermann in Chile erläutert.
SRF News: Was macht den Zauber dieser Insel aus für Sie?
Ulrich Achermann: Das Spezielle hat damit zu tun, dass es mit der Osterinsel mitten in Lateinamerika ein Stück Südsee und authentische Südsee-Kultur gibt. Die Menschen, die dort leben, und ihre Sprache, erinnern viel mehr an Tahiti als an Lateinamerika.
Welche Schäden richten die Touristen auf der Osterinsel an?
In den Sommermonaten halten sich ständig rund 15'000 Reisende auf der Osterinsel auf. Das gibt Probleme mit der Umwelt, das Abfallmanagement ist nicht so, wie es sein sollte und der Autoverkehr nimmt stetig zu.
Touristen sind demnach nicht das einzige Problem der Insel?
Nein. Bei den von der chilenischen Regierung verfügten Beschränkung geht es vor allem auch darum, die Niederlassungsfreiheit einzuschränken. Auswärtige können sich künftig nicht mehr so leicht auf der Osterinsel ansiedeln, wie das bisher der Fall war. Zu viele Lateinamerikaner sind in den vergangenen Jahren auf die Insel gezogen, weil sich dort mit den Touristen gutes Geld machen lässt.
Das Gespräch führte Ivana Pribakovic.