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Zur Arbeit gezwungen Zahl der Opfer moderner Sklaverei steigt stark an

  • Weltweit seien 50 Millionen Menschen von moderner Sklaverei betroffen, schreibt die NGO Walk Free.
  • Damit ist die Zahl der betroffenen Personen innert fünf Jahren um zehn Millionen angestiegen.
  • Die moderne Sklaverei durchdringe jeden Aspekt unserer Gesellschaft.

Die Menschenrechtsorganisation Walk Free hat den jüngsten «Global Slavery Index» veröffentlicht. Aus diesem geht hervor, dass rund 50 Millionen Menschen weltweit in moderner Sklaverei gefangen sind. Besonders in Gefahr seien Menschen, die ihre Heimat aufgrund des Klimawandels, von Konflikten oder wegen intensiver Wetterereignisse verlassen müssen.

Video
Archiv: Moderne Sklaverei
Aus #SRFglobal (Video) vom 06.02.2020.
abspielen. Laufzeit 30 Minuten 22 Sekunden.

In den vergangenen fünf Jahren soll sich die Zahl der betroffenen Menschen um zehn Millionen erhöht haben. Dies aufgrund einer weltweiten Einschränkung der Frauenrechte sowie den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie.

In wichtigen Schwellenländern werden viele Menschen ausgebeutet

Am weitesten verbreitet ist die moderne Sklaverei dem Bericht zufolge in Nordkorea, Eritrea, Mauretanien, Saudi-Arabien, in der Türkei, Tadschikistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland, Afghanistan und Kuwait.

Walk Free: Australische Organisation

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Die Organisation Walk Free mit Sitz in Australien greift ihrer Webseite zufolge für ihren Bericht auf die Expertise von Statistikern, Kriminologen, Rechtsanwälten und Entwicklungshilfeexperten zurück.

Aber auch in grossen Industrie- und Schwellenländern werden viele Menschen ausgebeutet. Alleine in Indien und China lebten 16 Millionen Menschen in prekären Verhältnissen. Selbst in den USA würden 1.1 Millionen Personen unter moderner Sklaverei leiden.

Auswahl aus G20-Staaten Opfer moderner Sklaverei
Indien 11 Millionen
China 5 Millionen
Russland 1.8 Millionen
Türkei 1.3 Millionen
USA 1.1 Millionen

Walk Free erachtet auch den Import von gewissen Gütern als kritisch. Elektronik, Bekleidung und Palmöl würden in Verhältnissen hergestellt, die auf Zwang oder Abhängigkeit basierten.

Drei Bauern fahren durch den Dschungel
Legende: Der Import von Palmöl wird von Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtlern kritisch angesehen. Keystone/Dedi Sinuhaji

Jedes Jahr würden die G20-Staaten sogenannte Risikoprodukte im Umfang von 468 Milliarden Dollar importieren. Daher müssen sich gemäss dem Bericht die grössten Wirtschaftsnationen der Welt indirekt die Hälfte aller Opfer moderner Sklaverei anrechnen lassen.

Frauen überproportional betroffen

54 Prozent aller Opfer moderner Sklaverei seien Frauen. Zudem befinden sich laut dem Report 22 Millionen Frauen in einer Zwangsehe. Die Sklaverei betrifft in der heutigen Zeit nicht nur erwachsene Personen, einer von vier betroffenen Menschen ist noch minderjährig.

Audio
Archiv: Verdacht auf Menschenhandel in Schweizer Nagelstudios
aus Echo der Zeit vom 31.01.2023. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 48 Sekunden.

Auch in der Schweiz waren beispielsweise Nagelstudios bereits unter dem Verdacht der Sklaverei. Die Lebensbedingungen der Nageldesignerinnen und Nageldesigner seien teilweise prekär. Zu Beginn des Jahres haben Kontrollen bei zwölf von 15 Berner Nagelstudios Missstände ans Tageslicht befördert.

SRF 4 News, 24.05.2023, 04:00 Uhr ;

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