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Zyklon in Moçambique Der langsame Aufbau in Beira

  • Die Lage in Moçambique bleibt dramatisch.
  • Rund 100'000 Häuser wurden durch Zyklon «Idai» zerstört, noch immer sind gewisse Gegenden wegen der Fluten nicht zugänglich.
  • Der Wiederaufbau gestaltet sich schwierig – wie etwa in der Hafenstadt Beira.

Am meisten Sturmschäden davongetragen hat die moçambikanische Hafenstadt Beira. Nach dem Schock versuchen die Bewohnerinnen und Bewohner dort wieder zurück in den Alltag zu kommen.

Ein Mann sitzt in einem Raum
Legende: Auch Sebastião Francisco muss seinen Kopiershop nach dem Sturm neu überdachen lassen. SRF/Anna Lemmenmeier

In Beira ist zurzeit alles teuer. Vor allem aber Wellblech. «Wo es eine Tragödie gibt, gibt es Opportunisten», sagt Sebastião Francisco, der am Maquinino Markt seinen Kopiershop neu bedachen lässt. «Ich bezahlte für dieses Wellblech 600 Meticais, vor dem Sturm waren es 450 – umgerechnet fast zehn Franken, anstatt wie vorher gut sieben.» Das sei sehr teuer, sagt er.

Abfall und Unrat liegen in einer Strasse.
Legende: In vielen Strassen und Gassen Beiras wird Not und Elend der Menschen nach der Unwetter-Katastrophe deutlich sichtbar. SRF/Anna Lemmenmeier

Tausenden Häusern in Beira hat der Zyklon das Wellblechdach weggefegt. Und so ist der Preis derzeit dafür besonders hoch. Ebenso für Kerzen, Zusatz-Akkus für Handys oder Generatoren. Denn der Grossteil der Stadt ist noch immer ohne Strom.

Unter Generatorenlärm verkauft Rita Langa ihre Tomaten: «Ai, viel zu teuer», beschweren sich meine Kunden. Aber, die Kunden kämen langsam wieder. Auch seien die Banken endlich wieder geöffnet, so dass die Leute überhaupt erst an ihr Erspartes kämen.

Eine Frau an einem Marktstand mit Tomaten
Legende: Tomatenverkäuferin Rita Langa sorgt sich um viele Mitbürger, die nach der Katastrophe Existenzängste haben. SRF/Anna Lemmenmeier

Da sei sie froh. Denn auch Rita Langa braucht Geld, für Wellblech. Denn auch sie hat zuhause kein Dach mehr über dem Kopf. Doch Rita Langa weiss, dass es Tausenden in ihrem Land noch viel schlechter geht: «Es tut mir sehr leid für meine Mitbürger. Auch würde ich gerne helfen, aber ich weiss nicht wie. Uns geht es schlecht. Aber ihnen geht es noch viel schlechter».

Rund 140'000 Personen wurden durch die Naturkatastrophe vertrieben, die Ernte von Zehntausenden Bauern zerstört, hunderte Menschen sind vermisst.

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