Karin Bachmanns erster Krimi spielte in Südfrankreich: Der Held fand einen Jungen, der misshandelt wurde, und half ihm. Geschrieben hat die Bielerin den Text als 16-Jährige, der Schweizer SJW-Verlag publizierte ihn zwei Jahre später.
Seither hat SJW gegen ein Dutzend Geschichten von Karin Bachmann veröffentlicht, vor Kurzem ihr neustes Werk mit dem Titel «Julian heiss vernetzt». Es geht um Sexting, also um das Verschicken von selbstgemachten Nacktfotos. Wie ging sie beim Schreiben der Geschichte vor?
Wegen Sexting brechen Welten zusammen.
Sie habe sich bei einer Kinder- und Jugendberatungsstelle informiert, erzählt Karin Bachmann. Betroffene Kinder selber zu treffen war bei diesem Thema nicht möglich: «Man muss sie schützen.» Aber die Leute von der Beratungsstelle hätten ihr eindrücklich geschildert, was in Opfern von Sexting vorgehe. Wie verloren sie sich fühlten, wie Welten zusammenbrächen. «Das sind Gefahren, die man sich als Erwachsene in meinem Alter gar nicht vorstellen kann.»
Den Jugendlichen nahe bleiben
Um bei Sprache und Themen der Kinder und Jugendlichen am Ball zu bleiben, hört die Autorin aufmerksam hin: Take-aways wie McDonald's zum Beispiel seien gute Orte dafür. «Oder wenn ich Zug fahre, höre ich, was bei den Schülerinnen und Schülern gerade heiss diskutiert wird.»
Wird sie auch weiterhin für Kinder und Jugendliche schreiben? Ja, sagt Karin Bachmann. Für Erwachsene zu schreiben, sei einfach nicht so ihr Ding. «Das junge Publikum aufs Leseboot holen, das ist es, was ich möchte.»