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Trotz Klimastreiks: Interesse an Bündner Jugendsession ist gering
Aus HeuteMorgen vom 04.04.2019.
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Jugendliche und Politik Lieber Strassendemo als Jugendsession

Mit Klimastreiks engagieren sich Jugendliche politisch – so auch im Kanton Graubünden. Das Interesse der Bündner Jugend an der Jugendsession ist aber klein.

Regierungsräte im Hipster- oder Snowboarder-Look – mit solchen Photoshop-Bildern wird für die Bündner Jugendsession am kommenden Wochenende geworben. 120 Plätze waren dafür zu vergeben, doch angemeldet sind gerade mal 35 Jugendliche.

Ich bin regelrecht enttäuscht von dieser ganzen Bewegung.
Autor: Nicola Stocker Junge SVP

Nicola Stocker, Präsident der Jugendsessionen und Mitglied der Jungen SVP, hat sich gerade wegen der Klimastreiks eine grössere Teilnahme erhofft: «Ich bin regelrecht enttäuscht von dieser ganzen Bewegung. Als Jugendsession haben wir denjenigen, die auf die Strasse gehen, Hand geboten, sich für konkreten Forderungen einzusetzen.» Deshalb habe man auch das Thema «Energie und Umwelt» gewählt.

Klimastreiks Ja, Realpolitik Nein. Darüber, weshalb sich die Jugendlichen offenbar kaum dafür begeistern lassen, Parlamentsluft zu schnuppern, rätselt auch Juso-Mitglied Sina Menn. Die 18-Jährige gehört zu den Köpfen der Bündner Klimabewegung.

Vielleicht gehen Jugendliche lieber auf die Strasse, weil sie das Gefühl haben, damit mehr erreichen zu können.
Autor: Sina Menn Juso

«Vielleicht haben wir schlicht und einfach ein ungünstiges Datum gewählt», mutmasst Menn, «oder die Jugendlichen finden parlamentarische Politik eher langweilig und gehen lieber auf die Strasse, weil sie das Gefühl haben, damit mehr erreichen zu können.»

Jugendliche sitzen im Parlament
Legende: Das Interesse an der Jugendsession scheint zu schwinden (Bild: Eidgenössische Jugendsession). Keystone/Archiv

Demonstrationen als Politik-Einstieg

Die traditionelle Politik wirke auf einen Grossteil der Jugendlichen wenig attraktiv, bestätigt Cloé Jans vom Meinungsforschungsinstitut gfs in Bern. Das sei allerdings kein neues Phänomen und «Jugendliche sind nicht apolitisch, sie haben einfach mehr Mühe, sich in diesen fixen, etablierten Formen der politischen Teilnahme zu engagieren.»

Jugendliche sind nicht apolitisch, sie haben einfach mehr Mühe, sich in diesen fixen, etablierten Formen der politischen Teilnahme zu engagieren.
Autor: Cloé Jans Meinungsforscherin gfs.bern

Demonstrationen – wie etwa die Klimastreiks – seien die Art und Weise, wie sich Jugendliche politisch engagierten. Die aktuellen Demonstrationen seien, so die Meinungsforscherin, deshalb durchaus geeignet, um den Jungen einen ersten Kontakt mit der Politik zu verschaffen.

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