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Kampf dem Food Waste Per App auf den Teller statt in den Kübel

In Restaurants, Cafés und Kantinen wiederholt sich das Ritual bei Betriebsschluss: Viele Esswaren landen im Abfall. Eine App hat sich den Kampf gegen den Food Waste auf die Fahne geschrieben. Auch 13 Lokale in der Zentralschweiz sind mit von der Partie.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die App «Too good to go» , die in Dänemark entwickelt wurde, will den Food Waste eindämmen .
  • Restaurants und Cafés bieten ihre Speisen, die im Abfall landen würden, zu einem tiefen Preis an. Kunden können diese via App kaufen und im Lokal abholen .
  • In der Schweiz wurde die App rund 100‘000 Mal heruntergeladen – über 200 Betriebe machen mit.
  • In der Zentralschweiz sind aktuell 13 Betriebe in der App eingetragen – die meisten in den Städten Luzern und Zug .

Um 19:30 Uhr im World Café im Parterre des KKL Luzern

Die Küche schliesst in einer halben Stunde. Auf der Herdplatte stehen ein paar Woks, die noch gut gefüllt sind – zum Beispiel mit rotem Curry und Entenstreifen. An diesem Abend hat noch niemand über die App ein Gericht bestellt, das man sich aus den Woks für knapp 9 Franken zusammenstellen kann.

Seit Anfang Jahr ist das World Café bei der App mit dabei. Bisher wurde 54 Mal etwas bestellt. Noch nicht die ganz grosse Menge, aber Leiter Jörg Grangl sagt: «Immerhin haben wir so rund 20 Kilogramm Essen weniger entsorgen müssen.»

Die unterschiedlichsten Kundinnen und Kunden machten vom Angebot Gebrauch. Studentinnen, Studenten aber auch ältere Personen. «Einem Herrn habe ich sogar noch hier im Lokal geholfen, die App zu installieren.» Dass der Kampf gegen den Food Waste ein gutes Image mit sich bringe, sei ein positiver Nebeneffekt, sagt Jürg Grangl.

Um 20:30 Uhr in der Salatbar Dean and David in Luzern

Die 28-jährige Architektin Veronika Melber steht vor der schon fast leeren Vitrine mit Salaten und Sandwichs und sucht sich etwas aus. Sie hat auf der App für einen gewissen Betrag ein Abendessen gekauft.

Für sie sei das Angebot in erster Linie praktisch. «Weil ich relativ spät von Zürich nach Hause komme, stellt sich häufig die Frage, ob ich noch etwas kochen soll.» Darum sei das Angebot für sie perfekt.

Aber auch der Kampf gegen Food Waste spiele für sie eine wichtige Rolle: «Ich finde es wichtig, dass sich die Betriebe Gedanken machen zum Thema», sagt Veronika Melber.

Seit einem halben Jahr ist die Salatbar auf der App präsent. Die Betriebsleiterin Ramona Oetterli ist zufrieden, wie es bisher läuft. «Pro Abend verkaufen wir in unserem Lokal bis zu vier Boxen.» In der Filiale im Luzerner Bahnhof seien es einige mehr. «Viel ist es noch nicht, aber jedes verkaufte Menu trägt einen kleinen Teil zum Kampf gegen Food Waste.»

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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