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Kantonsratswahl Solothurn Was die Solothurner SP zum Wahlsieg führte

Am vergangenen Sonntag holte die SP bei den Parlamentswahlen vier zusätzliche Sitze und sorgte damit für eine Überraschung. Wie kam es dazu, und welchen Anteil hat die intensive Telefonkampagne der SP? Eine Analyse der anderen grossen Solothurner Parteien und eines Politologen.

Lag es am Wahlkampf? Oder war es die Kandidatur der Regierungsrätin Susanne Schaffner? Ist schlicht die tiefe Stimmbeteiligung der Grund? Oder hat die SP das Nein zur Unternehmenssteuerreform geschickt für sich ausnützen können? Mögliche Gründe für den Wahlsieg der SP am letzten Sonntag gibt es viele. Was aber ist tatsächlich der Grund? Eine Analyse.

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Alle Informationen zu den Solothurner Regierungs- und Parlamentswahlen 2017 und zu den Wahlen in den Städten finden Sie gesammelt im Dossier von SRF .

FDP/CVP: Timing und Telefonkampagne

Für die FDP, die stärkste Partei im Kanton, gibt es drei Gründe: «Das Timing in Zusammenhang mit der Unternehmenssteuerreform III war sensationell. Einfach für die SP, und nicht für uns», sagt FDP-Parteipräsident Christian Scheuermeyer.

Ausserdem müsse er neidlos anerkennen, dass Regierungskandidatin Susanne Schaffner ein gutes Zugpferd für den SP-Wahlkampf war. Und dann war da noch die Telefonkampagne der SP, welche mehrere 1000 Anrufe tätigte, um potenzielle Wähler an die Urne zu locken. Auch das sei ein Grund für den Erfolg, vermutet Scheuermeyer.

Die CVP sieht es ähnlich. Die Unternehmenssteuerreform half der SP, glaubt Parteipräsidentin Sandra Kolly. «Geschadet hat das Nein des Stimmvolks der SP jedenfalls nicht», glaubt Kolly. Auch sie denkt, dass die Telefonkampagne der zweite mögliche Grund ist für den überraschenden Sieg der SP. Mit den vier zusätzlichen Sitzen ist die SP nun zweitstärkste Kraft im Kanton und löst damit die CVP ab.

SVP bleibt (leicht) kritisch

Die SVP will die Telefonkampagne nicht stark gewichten. Zuerst müsse man sicher gehen, dass die SP tatsächlich aufgrund der Anrufe gleich vier Sitze dazu gewinnen konnte im Parlament. «Mir ist diese Art der Werbung generell unsympathisch.

Egal ob es um politische Wahlen, Versicherungen oder Krankengassen geht», sagt Walter Wobmann, Mitglied des SVP-Präsidiums im Kanton Solothurn. Aber: «Möglicherweise hat es der SP genützt».

Politologe lobt Partei und Kampagne

Politologe Lukas Golder ist Co-Leiter von GFS Bern und lebt in Feldbrunnen bei Solothurn. Er hat den Wahlkampf der SP Kanton Solothurn etwas genauer angeschaut und kommt zum Schluss: Die Telefonkampagne ist Teil eines Ganzen, das die SP gewinnen liess.

Die SP habe eine gute Führung, eine gute Strategie sowie eine engagierte Basis. «Die Telefonkampagne stärkte die Partei von innen, die SP-Mitglieder waren motiviert und trugen das gegen aussen. Das hat sich bezahlt gemacht.» Dass die SP zulegen konnte, habe ihn nicht erstaunt, erklärt Lukas Golder gegenüber «Schweiz aktuell».

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