Der gebürtige Thurgauer Bischof Paul Hinder ist seit 2004 in der Kirchenleitung in Arabien tätig. Er lebt in der Metropole Abu Dhabi und betreut die Länder Jemen, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate. Von den rund 42 Millionen Menschen sind rund drei Prozent katholischen Glaubens, wie der Bischof gegenüber Radio SRF sagt. Die Gläubigen seien vor allem Gastarbeiter aus Indien, den Philippinen, Korea, Libanon und Europa.
Europäer ohne Augenmass
Seit Beginn seiner Tätigkeit beobachtet der 75-Jährige markante Veränderungen der globalen Situation. Der arabische Frühling und der radikale Islam mit seinem Terror hat die Sicherheitslage weltweit verändert. Bischof Hinder sagt klar: «Es wird nie mehr werden, wie es war». Dennoch vermisse er bei einigen Europäern zeitweise das Augenmass. Ein grosser Teil der Bevölkerung in den arabischen Ländern wolle in Frieden leben. «Wenn ich in den Ländern auf der Halbinsel unterwegs bin, sehe ich auch die friedliche Realität.»
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Selbstbewusst gegenüber Migranten auftreten
Bischof Hinder ist überzeugt, dass Europa die anstehenden Veränderungen meistern wird. Die Migrationsströme seien bewältigbar – sofern man mit dem nötigen Selbstbewusstsein vorgehe. Es sei legitim einzufordern, dass die Grundprinzipien der Demokratie eingehalten werden. «Das hat nichts mit Rassismus zu tun.»
Im April feiert Paul Hinder seinen 75. Geburtstag. Das Rücktrittsgesuch habe er bereits abgeschickt. Wann seine Demission vom Papst angenommen wird, ist noch offen.