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«Ich kenne die Probleme des Spitalverbundes nicht genau»
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 15.10.2019. Bild: Keystone
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Kaufinteresse am Spital Flawil «Wir glauben, dass alle Regionalspitäler eine Zukunft haben»

Das Swiss Medical Network ist am Kauf des Spitals Flawil interessiert. Besonders die Lage spreche für Flawil.

Verschiedene Spitäler im Kanton St. Gallen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde möchte einige Standorte schliessen; es werden aber auch Alternativen geprüft. Hierfür wurde ein Lenkungsausschuss gebildet mit Vertretern der Regierung und des Verwaltungsrats der Spitalverbunde.

Auch die Zukunft des Spitals Flawil ist ungewiss. Die Gemeinde hatte selber einen Gesundheitsökonomen beigezogen und Möglichkeiten ausgearbeitet, wie das Regionalspital bestehen bleiben könnte. Ein Vorschlag ist, das Spital zu privatisieren. Nun schreibt die «NZZ am Sonntag», dass sich mit dem Swiss Medical Network ein Interessent gemeldet habe.

Dino Cauzza

Dino Cauzza

CEO Swiss Medical Network

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Dino Cauzza ist CEO des Swiss Medical Network aus dem Waadtland. Swiss Medical Network ist die zweitgrösste Privatklinikgruppe der Schweiz, welche nach eigenen Angaben 2100 Ärztinnen und Ärzte beschäftigt.

SRF News: Wie ernst ist es Swiss Medical Network mit dem Kauf des Spitals Flawil?

Dino Cauzza: Wir sind ein Netzwerk auf nationaler Ebene und unser Ziel ist eine flächendeckende Präsenz. Flawil ist ein Element, um dieses Ziel zu erreichen. Da wir in der Ostschweiz noch nicht präsent sind, sind wir an Spitälern in der Region interessiert.

Warum sind Sie genau am Spital Flawil interessiert? Es gäbe ja noch andere Spitäler in der Ostschweiz, die interessant sein könnten.

Wir hatten auch an der Klinik St. Georg in Goldach Interesse. Dort war jedoch der fehlende Listenplatz ein Problem. An Flawil ist die Lage auf der Achse St. Gallen-Zürich sicher interessant.

Wir glauben, dass alle Regionalspitäler eine Zukunft haben, wenn sie gut gelegen sind.

Ausserdem sind die Grundversorger in der Region stark verankert. Es gibt viele Faktoren, die Flawil interessant machen.

In welcher Form könnte das Spital Flawil weitergeführt werden?

Wir glauben, dass alle Regionalspitäler eine Zukunft haben, wenn sie gut gelegen sind. Es wäre eine Zukunft mit Notfallangebot, einem breiten, ambulanten sowie einem stationären Angebot, welches jedoch nicht hoch spezialisiert sein muss.

Warum traut es sich das Swiss Medical Network zu, das Spital Flawil besser führen zu können, als dies zurzeit der Spitalverbund macht?

Also, ich kenne die Probleme des Spitalverbundes nicht genau. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sich Zentrumsspitäler künftig auf ihre Hauptrollen in der hochspezialisierten Medizin, Lehre und Forschung fokussieren, während die Regionalspitäler ein nahes Angebot für die Bevölkerung bieten.

Haben Sie auch für andere Spitäler in der Ostschweiz, beispielsweise für Wattwil oder Walenstadt, Kaufangebote deponiert?

Im Moment nicht, nein.

Wäre aber ein Kaufinteresse an anderen Spitälern vorhanden?

Wir prüfen sämtliche Optionen. Dabei kann es durchaus sein, dass gewisse Standorte weniger interessant sind.

Für welchen Preis wären Sie bereit, das Spital Flawil zu kaufen?

Für einen angemessenen Preis.

Was muss man sich darunter vorstellen?

Marktgerecht für ein Spital, das man sonst wahrscheinlich schliessen muss.

Das Interview führte Selina Wiederkehr.

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