Im Kanton Graubünden kommen Löhne von Kindergärtnerinnen auf den Prüfstand. Dafür sorgen der Verband der Lehrpersonen und die Frauenzentrale Graubünden zusammen mit Einzelkämpferinnen mit einer Klage vor Verwaltungsgericht.
Die Löhne der Bündner Kindergartenlehrpersonen seien mit Abstand die tiefsten für Lehrpersonen in der Schweiz, teilte der Verband Lehrpersonen Graubünden (LEGR) am Montag mit. 60'000 Franken verdiene eine Bündner Kindergärtnerin zum Zeitpunkt des Berufseinstiegs. Abgeschlossen habe sie ihre Ausbildung mit einem Bachelorstudium an der Pädagogischen Hochschule.
«Gleichstellungsgesetz verletzt»
Im Vergleich zu männlichen Berufen mit vergleichbarer Ausbildung, Belastung und Verantwortung sei der Lohn in diesem Frauenberuf deutlich tiefer. Der Verband der Lehrpersonen Graubünden, die Frauenzentrale und die Gewerkschaft VPOD, welche die Klage unterstützt, gehen deshalb davon aus, dass das Gleichstellungsgesetz verletzt wird.
Vergangene Woche sind Kindergarten-Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich mit einer ähnlichen Klage vor Bundesgericht gescheitert.
Sandra Locher, Präsidentin von LEGR, sagt aber auf Anfrage: «Unsere Klage unterscheidet sich von der Zürcher Klage. Deshalb sind wir optimistisch.»
Unsere Klage unterscheidet sich von jener im Kanton Zürich.
Die Zürcher beispielsweise haben in ihrer Klage keinen Vergleich zu den Löhnen in klassischen Männerberufen herbeigezogen. Die Bündner würden genau dies tun: «Man kann die Ausbildung und Anforderungen mit jenen von anderen Gemeindeangestellten vergleichen. Etwa einem Werkmeister oder Förster», so Locher.