Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Kantonspolizei Zürich sollen zehn zusätzliche zivile Informatikspezialisten angestellt werden.
- Bei der Staatsanwaltschaft werden fünf neue Stellen für Staatsanwälte geschaffen und fünf Stellen für Verwaltungsassistenzen zu ihrer Unterstützung.
- Der Regierungsrat will damit auf die gestiegenen Anforderungen im Kampf gegen die Kriminalität im Internet reagieren.
- Unter anderem sollen Unternehmen besser vor Hackerangriffen und Erpressungsversuchen geschützt werden.
- Wirtschftsvertreter begrüssen das Engagement der Regierung.
Fallbeispiel:
Die Probleme sind bekannt: Im Internet sind Hacker aktiv, die versuchen, in Netzwerke der Behörden einzudringen. Betrüger finden immer wieder neue Wege, um Internetnutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Firmen werden von Cyberkriminellen erpresst. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung schaffe immer wieder neue Angriffsflächen für die Aktivitäten von Kriminellen, erklärt der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr.
Um dem Phänomen entgegenzutreten, brauchen wir mehr kompetente Leute.
Unter Cyberattacken leiden auch viele Firmen. Das wisse man aus Gesprächen und Erhebungen, erklärt Justizdirektorin Jacqueline Fehr. Für die Wirtschaft sei es wichtig, dass die Strafverfolgungsbehörden solche kriminellen Aktivitäten effizient bekämpfen können. Das sei eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort.
Die Aufstockung ist ein Meilenstein in der Bekämpfung der Cyberkriminalität.
Das «Kompetenzzentrum Cybercrime Zürich», das gemeinsam von Staatsanwaltschaft, Kantonspolizei und Stadtpolizei Zürich geführt wird, nahm 2013 seine Arbeit auf. Es sei in der Schweiz immer noch das einzige, erklärt Jacqueline Fehr. Zürich nehme hier eine Pionierrolle ein und habe aber auch eine grosse Verantwortung. Dank der neuen Stellen sollen die Strafverfolgungsbehörden mit den neusten Entwicklungen der Kriminalität im Internet mithalten können.
Lob von der Wirtschaft
Applaus für ihr Engagement erhält die Regierung von den Wirtschaftsverbänden. Viele KMU seien überrascht von der schnellen Entwicklung in diesem Gebiet, erklärt Thomas Hess vom kantonalen Gewerbeverband. «Von daher ist es sicher richtig, wenn der Regierungsrat versucht, hier Gegensteuer zu geben.»
Geradezu euphorisch tönt es beim Zürcher Bankenverband. Die Banken seien zwar vermutlich die Unternehmen, die sich am besten gegen Cyberangriffe schützten, sagt Christian Bretscher vom Zürcher Bankenverband. Aber es gehe hier auch um Standortqualität. Sicherheit und vor allem digitale Sicherheit seien ein wichtiger Faktor. «Deshalb finde ich es ganz, ganz toll, wenn die Regierung ein derart klares Zeichen setzt», lobt Bretscher.