- Die Walliser Gemeinde Gondo-Zwischbergen wird keine weiteren grossen Krypto-Mining-Unternehmen ansiedeln können.
- Der Kanton Wallis kommt in einer Vorprüfung zum Schluss, dass die Neueinzonung von Bauland wegen der zahlreichen Naturgefahren kaum möglich ist.
- Nun muss die Walliser Berggemeinde den verschiedenen Interessenten absagen.
Gross war die Freude, als in Gondo vor rund einem Jahr Jungunternehmer aus dem Unterwallis anklopften. Die Firma Alpine Mining installierte modernste Computer in den abgelegenen Grenzort, um fortan die Kryptowährung Ethereum zu schürfen.
Die Rechenoperationen benötigen sehr viel Energie. Der grosse Trumpf Gondos ist der rekordtiefe Strompreis von 9 Rappen pro Kilowattstunde. Dies sprach sich in der Blockchain-Branche schnell herum. Die Gemeindebehörden wurden mit Anfragen überhäuft. Gondo-Zwischbergen sah sich in vergangene Zeiten zurückversetzt, als 1874 in der Region Gold gefunden wurde.
Gefahr durch Lawinen, Steinschlag und Hochwasser
Der Kanton setzt dem neuen Goldrausch nun aber ein jähes Ende. Auf Gesuch der Gemeinde prüften die Fachleute für Naturgefahren verschiedene Parzellen, welche die Gemeindebehörden als Bauland einzonen wollten.
Recherchen von «Schweiz aktuell» zeigen nun: Vor wenigen Tagen erhielt die Gemeinde schlechten Bescheid. Nur gerade eine Parzelle käme allenfalls in Frage, aber nur mit verschiedenen Auflagen. Zu gross sei die Gefahr durch Lawinen, Steinschlag und Hochwasser auf dem steilen Gemeindegebiet.
Ernüchterung bei Gemeindebehörden
«Wir ziehen daraus die Konsequenz, dass wir keine Grossanlagen mehr nach Gondo holen können», sagt Vize-Gemeindepräsident Paul Fux. Allenfalls könne man noch in bereits bestehenden Liegenschaften Raum zur Verfügung stellen. Fux muss sich jetzt daranmachen, den zahlreichen Interessenten abzusagen.