Vor zwei Jahren wurde die Aktienmehrheit des Openair Frauenfeld vom US-Medienunternehmen Live Nation übernommen; einem Konzern, der mit der Musikvermarktung und dem Verkauf von Daten Geld verdient. Im vergangenen Dezember drang der Veranstaltungsriese weiter in die Schweiz vor und übernahm den Zürcher Konzertveranstalter Mainland Music.
Mainland Music stellt unter anderem auch Bands am Kulturfestival St. Gallen. Mit dem Grosskonzern hinter der Agentur sei er «nicht happy», sagt Lukas Hofstetter, Organisator des Kulturfestivals. Man werde die Zusammenarbeit mit Mainland Music überdenken, so Hofstetter: «Live Nation passt nicht in unser Konzept.»
Kulturförderung nicht infrage gestellt
Das Kulturfestival wird teilweise mit öffentlichen Geldern finanziert. So leisten die kantonale und städtische Kulturförderung sowie die Ortsbürgergemeinde eine Defizitgarantie vo je 15'000 Franken. Dass ein US-Grosskonzern indirekt vom Kulturfestival St. Gallen profitiert, hat auf die finanzielle Unterstützung keine Auswirkungen.
«Für uns ändert sich grundsätzlich nichts», sagt Kristin Schmidt, Leiterin der Stadtsanktgaller Kulturförderung. Das externe Booking sei im Gesamtbudget des Festivals ein sehr kleiner Posten. Das Festival sei «unbedingt förderungswürdig», da es eine wichtige Veranstaltung in der St. Galler Kulturagenda sei, die auch Newcomern eine Plattform biete und ein breites Publikum erreiche, so Schmidt.