- Auf einer Crowdfunding -Plattform sammelt eine Angestellte des aktuellen Dorfladens in Stüsslingen Geld, um diesen zu retten.
- 80 Prozent der nötigen 10'000 Franken sind zusammen. «Ich übernehme den Laden per 1. Mai», sagt Initiantin Nicole Leuzinger gegenüber SRF. Das Etappenziel sei erreicht, der Laden gerettet.
- Bis jetzt gehört der Dorfladen zur Genossenschaft Mini-Marchés. Eine Genossenschaft, die vor allem in der Westschweiz Läden betreibt.
- Ihr warf der Laden zu wenig ab, die Genossenschaft zog sich aus dem Dorf zurück.
Der Dorfladen im solothurnischen Stüsslingen ist also gerettet. Die bisherige Filialleiterin Nicole Leuzinger übernimmt den Laden selbst, dank Eigenkapital und Spenden via Crowdfunding. «Das kann rentieren, weil keine Löhne für die Chefs anfallen. Zudem haben wir keine Mindestbestellmengen und keine grossen Lager mehr», rechnet die 31-Jährige vor. «Mit regionalen Produkten müssen wir auch weniger fortwerfen», weiss sie.
Einen eigenen Laden zu führen, das sei ihr Traum, sagt Leuzinger. «Ich bin im Dorf mit dem Laden aufgewachsen. Ohne würde das Dorf viel verlieren», sagt sie. Angst vor der Selbständigkeit hat sie keine.
Rudolfstetten verliert Dorfladen zum zweiten Mal
Anders ist die Situation im aargauischen Rudolfstetten. Hier ist die Betreiberfirma des Dorfladens aktuell gerade in Liquidation. Das ist im Aargauer Amtsblatt ersichtlich. Die Gemeinde verliert damit zum zweiten Mal den Dorfladen. «Für die Rudolfstetten ist das keine gute Lösung», heisst es auf Anfrage bei der Gemeinde. Man hoffe auf eine Alternative.
Hat der klassische Dorfladen ausgedient? Nicole Leuzinger aus Stüsslingen glaubt nicht. «Wir haben auch noch die Post im Laden integriert. Das generiert Kundschaft», sodie Solothurnerin. Sie freue sich auf die Eröffnung am 1. Mai und habe auch schon viele positive Signale aus der Bevölkerung erhalten. «Ich bin überzeugt, dass wir schwarze Zahlen schreiben können. Reich wird man aber sicher nicht». Momentan ist der Laden geschlossen. Die Umbauarbeiten laufen noch.