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Lawine im Urserental Autofahrer können sich selbst aus Lawine befreien

  • Eine Lawine hat am Sonntag vier Fahrzeuge auf der Strasse zwischen Hospental und Realp im Kanton Uri verschüttet.
  • Die Insassen konnten sich selber befreien – verletzt wurde niemand.
  • Der Autoverlad durch den Furka-Tunnel ist eingestellt.

Die Schneemassen gingen gegen 11 Uhr nieder und verschütteten die Strasse auf einer Länge von rund 250 Metern nahe Zumdorf, wie ein Sprecher der Urner Kantonspolizei auf Anfrage sagte.

Die Fahrzeuge seien teils verschüttet worden, konnten aber aus dem Schnee befreit werden. Sie seien alle noch fahrbar gewesen.

Matterhorn-Gotthard-Bahn nicht betroffen

Die Aufräumarbeiten dürften längere Zeit in Anspruch nehmen. Eine Öffnung der Strecke im Urserental könnte sich bis in die erste Wochenhälfte hinziehen. Nicht von der Lawine betroffen ist die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB).

Die Kantonsstrasse zwischen Hospental und Realp ist derweil durch über 20 Lawinenzüge gefährdet. Im vergangenen April richteten Schneemassen, die bei einer Lawinensprengung ausgelöst wurden, grossen Schaden an.

Erst im Dezember sprach sich das Urner Kantonsparlament gegen zusätzliche Lawinensicherungen auf der Strecke aus.

Zweithöchste Lawinengefahr-Stufe

Aktuell ist die Lawinengefahr im Kanton Uri laut dem Institut für Schnee und Lawinenforschung auf der zweithöchsten Stufe. Darum ist auch die Strasse Unterschächen-Urigen bis auf weiteres gesperrt. Ebenfalls gesperrt sind die Strassenverbindungen zwischen Gurtnellen und Pfaffensprung, Wassen und Meien sowie Linthal und Urnerboden.

Starke Schneefälle erwartet

Bis Montag werden indes am zentralen und östlichen Alpennordhang bis 120 Zentimeter Neuschnee erwartet. Zeitweise wird der Niederschlag von stürmischem Wind begleitet.

Auch im Flachland bläst zeitweise ein stürmischer Westwind mit Böen von bis zu 80 km/h.

Obertoggenburg: 130 Schüler haben «schneefrei»

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Wegen der grossen Lawinengefahr für die kommenden Tage erhalten rund 130 Schülerinnen und Schüler aus dem Obertoggenburg im Kanton St. Gallen am Montag und Dienstag schulfrei. Für die Kinder von Unterwasser und Alt St. Johann könne die Sicherheit auf dem Schulweg aufgrund der Wetterlage nicht gewährleistet werden, hiess es. Einige Kinder müssen zu Fuss bis zu 30 Minuten durch den Schnee gehen, um den Schulbus zu erreichen.

Die Lawinengefahr ist in weiten Teilen der Alpen gross. Die zweithöchste der fünf Gefahrenwarnstufen gilt derzeit für das Gebiet zwischen den Berner Alpen und Graubünden. Grund sind Neuschnee und vom Wind verfrachteter Triebschnee, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung schreibt.

Die Verhältnisse für Schneesport abseits der gesicherten Pisten seien oberhalb von 1800 Metern über Meer sehr kritisch. Schon einzelne Wintersportler könnten Lawinen auslösen. Zunehmende Gefahr sieht das SLF auch für exponierte Verkehrswege.

Verkehrsinformationen

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Staukarte von Viasuisse
Legende: viasuisse

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