Beim Lucerne Festival hat es im letzten Jahr mächtig gebrodelt. Der langjährige Stiftungsratspräsident Hubert Achermann wurde Ende Jahr überraschend abgesetzt. Es war das Ende eines internen Machtkampfes zwischen ihm und dem Intendanten Michael Häfliger.
Der neue Stiftungsratspräsident Markus Hongler will die «schwierige Zeit» hinter sich lassen und für das weltbekannte Festival einstehen. Als wäre es so gewollt: Das letztjährige Motto des Lucerne Festivals hiess «Macht», dasjenige des kommenden Sommers lautet «Freude». SRF hat Markus Hongler zum Gespräch getroffen und wollte mehr über die Hintergründe des Konflikts und über seine Pläne für die Zukunft des Festivals wissen.
SRF News: Das neue Festivalmotto lautet «Freude», in den letzten Wochen war die Freude beim Lucerne Festival wohl eher getrübt?
Stiftungsratspräsident Markus Hongler: Es ist schade, dass das letzte Jahr so endete. Ich habe mich im Januar mit dem ehemaligen Präsidenten Hubert Achermann getroffen. Wir haben uns in die Augen geschaut und uns geeinigt, dass wir in die Zukunft schauen und den Konflikt nicht weiter öffentlich kommentieren.
Trotzdem: Was war eigentlich Kern des Konflikts?
Es war eine Diskussion über die Aufgaben des Präsidenten und des Intendanten. Leider wurde diese Diskussion in die Öffentlichkeit getragen. Ich bedaure dies.
Ist der Konflikt jetzt beendet?
Ich bin erst seit sechs Wochen Präsident, und es war ein intensiver Start. Ja, wir haben viele Gespräche geführt, sowohl intern als auch mit unseren Partnern. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns jetzt nach vorne orientieren können. Der Präsidiumswechsel kam überraschend schnell, aber es brauchte jemanden, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen eine neue Ära einläuten.
Wo wollen Sie als neuer Stiftungsratspräsident des Lucerne Festivals den Fokus legen?
Es ist meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Intendant und sein Team optimale Rahmenbedingungen haben, um das Weltklasseniveau zu halten. Nur so kommen die besten Musiker nach Luzern. Gleichzeitig müssen wir aber auch dafür schauen, dass das Festival in Luzern verankert bleibt und von einer breiten Bevölkerung getragen wird. Dieser Mix bleibt die grosse Kunst.
Das Gespräch führte Tuuli Stalder