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Luzerner Theater Landschaftsschutz hält Theaterfassade für nicht schützenswert

Nur eine Fassade zu erhalten mache keinen Sinn, findet der Verband. Er stellt sich gegen eidgenössische Kommissionen.

Neu bauen oder sanieren und erweitern? Diese beiden Varianten stehen beim Luzerner Theater zur Diskussion. Denn klar ist, dass das heutige Gebäude den Ansprüchen nicht mehr genügt. Und eigentlich ist auch klar, dass der Kanton und die Stadt Luzern das alte Theater lieber ganz abreissen und ein neues erstellen möchten. Die Behörden bekommen nun Support von gewichtiger Seite: Der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee verlangt, dass die Variante Neubau im Rennen bleibt.

Das Problem: Gegen einen Neubau stellen sich zwei eidgenössische Kommissionen. In einem Gutachten sind die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die Natur- und Heimatschutz-Kommission zum Schluss gekommen, dass insbesondere ein Teil des Theaters schützenswert sei: Nämlich die Nordfassade, also dieser Teil des Hauses, der gegen die Reuss hin ausgerichtet ist.

Nordfassade «ist kein architektonisches Meisterwerk»

Dieter Geissbühler vom Landschaftsschutzverband LSVV versteht das nicht: Es mache keinen Sinn, nur einen Teil eines Gebäudes zu erhalten. Diese Fassade sei ausserdem kein architektonisches Meisterwerk, sondern im Gegenteil eine Schwachstelle des Baus. Sie sei zwar markant, aber ohne weitere Funktion, weil der Zugang zum Theater auf einer anderen Seite des Theaters liegt. Der Verband fordert nun die Luzerner Behörden auf, sich «nicht vorschnell dem diskutablen Gutachten der beiden eidgenössischen Kommissionen zu beugen».

Regionaljournal Zentralschweiz, 19.06.2020, 12:03 Uhr ; 

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