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Mikroplastik auf dem Bauernhof Ohne Plastik geht es kaum

Die Landwirtschaft ist zu einem grossen Teil für Mikroplastik im Boden verantwortlich – doch Alternativen gibt es kaum.

Weiss statt grün: Die grossen Erdbeer-Felder von Landwirtin Barbara Schwab beim bernischen Walperswil sind mit weissem Plastik überzogen.

Kein schönes Bild, gibt die Bäuerin zu. «Ich würde auch gerne mehr Pflanzen sehen», sagt sie. Doch die Erdbeeren brauchen Schutz vor Wind und Wetter.

Plastik auch sonst überall. Die Töpfe für junge Pflanzen: aus Plastik. Die Kisten für die geernteten Beeren: aus Plastik. Die Schläuche für die Bewässerung: aus Plastik. «Wichtig ist, wie wir mit dem Plastik umgehen», sagt Barbara Schwab. Sie und ihre Mitarbeiter achten darauf, dass kein Plastik in die Umwelt gelangt.

Wird das Plastik nicht weggeräumt, zerfällt es langsam, zersplittert und nützt sich ab. Es wird zu Mikroplastik, das sogar in den Nahrungskreislauf gelangen kann. Die Schweizer Landwirtschaft hinterlässt Spuren im Boden – das zeigt auch eine neue Studie des Bundes.

Die Bauern seien sich des Problems bewusst, sagt Daniel Weber von der Landwirtschaftlichen Organisation Seeland. «Die Bauern achten auf ihre Felder und lassen Abfall nicht rücksichtslos liegen.» Doch Mikroplastik sei ein Problem.

Daniel Weber spricht von einem Dilemma. Er macht ein Beispiel: Um weniger Unkrautvernichtungsmittel zu verwenden, werden Plastikfolien auf dem Boden ausgelegt. Doch diese Folien bringen neue Probleme.

Bio hat gleiches Problem

Auch der Biolandbau ist betroffen. Ein Beispiel hier sind grosse Bürsten, mit denen man im Obstbau entlang der Bäume das Unkraut entfernt. Die Borsten aus Kunststoff nützen sich ab und hinterlassen Mikroplastik. Daniel Weber und seine Bauernkollegen hoffen auf die Forschung, auf neue, umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethoden.

(Rendez-vous, 12:30 Uhr; pret;brap)

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