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Mission Proba-3 ESA erzeugt künstliche Sonnenfinsternis mit zwei Satelliten

  • Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat erste Bilder einer künstlichen Sonnenfinsternis veröffentlicht.
  • Auf den Aufnahmen der Proba-3-Mission ist die sogenannte Sonnenkorona zu sehen, die äussere Atmosphäre der Sonne, die wegen des hellen Lichts nur bei einer Sonnenfinsternis sichtbar ist.
  • An der Mission ist auch die Schweiz beteiligt.

Die Sonnenfinsternis wurde mit zwei Satelliten künstlich erzeugt. Die beiden Satelliten flogen dazu im März in präziser Formation so, dass einer der Satelliten das Sonnenlicht blockierte und einen etwa acht Zentimeter breiten Schatten auf den 150 Meter entfernten zweiten Satelliten warf.

Mit den Daten über die Sonnenkorona hoffen Forschende, mehr über Weltraumwetter, koronale Massenauswürfe und Sonnenstürme zu lernen. Denn diese beeinträchtigen Satelliten und können sich auch auf die Kommunikation auf der Erde auswirken.

Schweizer Instrument fliegt mit

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Mit an Bord ist auch ein Instrument, das am Physikalisch-Meteorologischen Observatorium in Davos gebaut wurde. Das rund drei Kilogramm schwere Instrument Dara misst, wie stark die Sonne scheint – also wie viel Sonnenenergie auf die Erdatmosphäre trifft.

«Die globale Temperatur der Erde hängt von der Strahlungsbilanz am Rand der Atmosphäre ab. Also davon, wie viel Energie auf die Atmosphäre trifft und wie viel Energie wieder abgegeben wird», erklärte Dara-Projektleiter Silvio Koller vor dem Start. Deshalb sei eine genaue Messung der eintreffenden Sonnenstrahlung «äusserst wichtig».

Aktuelle Weltraummessungen zeigen laut Koller beispielsweise, dass der globale Temperaturanstieg zurzeit nicht durch eine erhöhte Sonnenstrahlung erklärbar ist. Dara soll dazu beitragen, eine durchgehende Messreihe der Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

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