Der Vorwurf: In der Kasse des Verbands fehlen rund 150'000 Franken, die eigentlich für Berufsprüfungen reserviert seien. Geld, das der Verband ursprünglich vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erhalten, das aber nicht bestimmungsgemäss ausgegeben worden sei. Der Vorstand habe dieses Geld andersweitig ausgegeben.
Diese Vorwürfe hat die Qualitätssicherungskommission des Verbands erhoben und Strafanzeige eingereicht. Von der Anzeige besonders betroffen sind zwei bekannte Emmer SVP-Politiker: Nationalrat Felix Müri, der den Masseure-Verbandsvorstand präsidiert, und der Luzerner Kantonsrat und frühere Gemeinderat Urs Dickerhof, der im Verband für die Finanzen zuständig ist.
Das hat ein Gutachten ergeben: Verbandspräsdient Felix Müri hat beim unabhängigen Wirtschaftsprüfer BDO AG eine Untersuchung der Vorwürfe in Auftrag gegeben. Sie hat die Buchhaltung des Verbandes überprüft. Das Gutachten entlastet zwar den Vorstand des Masseure-Dachverbands vom Vorwurf, Gelder illegal oder nicht statutengemäss eingesetzt zu haben.
Dennoch gab es in der Buchhaltung kritische Punkte. Gemäss dem Gutachten wurde nicht immer nach den Bestimmungen des SBFI gehandelt. Auch fehlten diese Rückstellungen in den Jahresrechnungen, was aber einer weit verbreiteten Praxis zu entsprechen scheine. Die Verantwortlichen sagten dazu, dass es keine klaren Vorgabe des SBFI gebe.
Wie geht es weiter? Verbandspräsident Felix Müri will die Angelegenheit nun intern aufarbeiten. Müri kündigt aber auch einen Vorstoss im Nationalrat an, um die Regeln des SBFI zu klären. Die Strafanzeige liegt bei der Luzerner Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte; sie muss klären, ob Gesetze verletzt wurden.