-
Bild 1 von 3. Kecke Frisuren und Kostüme, die im Bühnenbild harmonieren – die Dorfoperette in Möriken hat seit 90 Jahren Tradition. Sie wurde zusammen mit drei anderen Operetten im Aargau auf die Liste der lebendigen Traditionen aufgenommen. Bildquelle: zvg/Operette Möriken.
-
Bild 2 von 3. Perücken und Frisuren müssen sitzen, jeder und jede muss die Abläufe kennen. In Möriken gibt es alle zwei Jahre ein Operette. Diesmal wird Gräfin Mariza von Emmerich Kalman gezeigt (1924 uraufgeführt). Bildquelle: zvg/Operette Möriken.
-
Bild 3 von 3. Es brauchte viele Schnäuze um das Ungarn der 20er-Jahre darzustellen, sagt Maskenbildner Fredi Schmid. Hier ein Bild aus der Orchesterprobe. Bildquelle: zvg/Operette Möriken.
Die Aargauer Operetten-Tradition hat es sogar auf die Liste der lebendigen Traditionen im Aargau geschafft. Auch Aargau Tourismus wirbt damit. Operetten führen seit Jahren die Fricktaler Bühne, die Operette Möriken Wildegg, die Operettenbühne Bremgarten und die Theatergesellschaft Beinwil am See auf. Die nächste Konkurrenz ist in Sursee (LU).
«Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit den Laienbühnen und Laienchören eine vielseitige Operettentradition. Heute führen vier Laienbühnen unter professioneller Leitung Operetten auf», heisst es auf der Internetseite der lebendigen Traditionen. Laien und Profis, die gemeinsam in ihren Dörfern für eine limitierte Zeit Operetten aufführen, ein Stück Aargauer Geschichte also.
Herzblut, Begeisterung, Überzeugung
Mehr Informationen zur Operette
Aktuell ist die Operette Möriken angelaufen. «Gräfin Mariza» wird gespielt, ein Stück des ungarischen Komponisten Emmerich Kalman. Vor zwei Jahren schrieb die Operette einen Verlust. Nun hat sie weniger Aufführungen. 20 sind es total, bis 3. Dezember wird dieses Jahr gespielt.
Aufhören, das sei kein Thema gewesen, sagt der Präsident der Operette, Daniel Angelini, gegenüber SRF. Die finanzielle Lage sei zwar ein Dämpfer gewesen, und einmalig in der Geschichte der Operette. Man hätte aber Ersparnisse zur Verfügung gehabt, das habe den Verlust abgefedert.
Der Zweijahres-Rhythmus der Operette sei ideal, findet Präsident Angelini. So habe es für jede der vier Aargauer Operetten Platz. Alle sechs Monate spielt eine davon ihr Programm. Jedes Jahr Aufführungen zu organisieren, das wäre nebst dem hundertprozentigen Job im Ehrenamt zu viel, findet Daniel Angelini. Es brauche viel Herzblut, Begeisterung, Überzeugung verrät er und hofft auf eine weiterhin lange Aargauer Operetten-Tradition.