Die Ausschreitungen an Ostern brachten das Fass zum Überlaufen. Damals brannten Container, Glasflaschen flogen gegen Einsatzkräfte der Polizei, diese ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen einige junge Krawallmacher vor. Die Stadtpolizei Zürich hat nach diesen Vorfällen entschieden, zusätzliche Überwachungskameras am Utoquai für die Monate Juni und Juli zu installieren.
Die Situation hat sich klar beruhigt.
Nun – nach zweimonatiger Überwachungsphase – hat die Stadtpolizei Zürich die Videokameras wieder deinstalliert. Das sagt Polizeisprecher Marc Surber gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen»: «Wir konnten feststellen, dass sich die Situation an der Seepromenade in der letzten Zeit klar beruhigt hat. Es gab keine Ausschreitungen mehr, bei denen wir Zwangsmittel wie Gummischrot oder Reizstoffe einsetzen mussten.»
Andere Massnahmen bleiben bestehen
Neben den zusätzlichen Kameras wurden auch diverse weitere Massnahmen ergriffen, um grössere Ausschreitungen an der Zürcher Seepromenade zu verhindern. «Grün Stadt Zürich hat beispielsweise die Büsche zurückgeschnitten. Die Lichtverhältnisse wurden markant verbessert, sodass es keine düsteren, dunklen Ecken mehr gibt.» Die Polizei patrouilliere zudem häufiger und sei präsenter in diesem Gebiet, führt Marc Surber von der Stadtpolizei Zürich aus. Diese Massnahmen würden auch weiterhin bestehen bleiben.
Ein Schnellschuss?
Grössere Ausschreitungen gab es seit Ostern zwar keine mehr. Mitte Juli aber wurde ein 22-Jähriger bei einer Schlägerei am Utoquai schwer verletzt. Urs Egger, FDP-Parlamentarier in der Stadt Zürich, sieht den Entscheid und die Argumentation der Stadtpolizei kritisch: «Derzeit sind noch Sommerferien. Da sind ja automatisch weniger Leute unterwegs.»
Bei der SP sei man grundsätzlich froh, dass es keine grossen Ausschreitungen mehr gegeben habe, sagt SP-Gemeinderat Pascal Lamprecht: «Ob aber die Überwachungskameras ausschlaggebend waren – da stellen sich noch einige Fragen.» Bei den Grünliberalen sieht man den Entscheid, die Kameras wieder abzubauen, sehr positiv. «Das Gespräch suchen, ist viel effektiver als Überwachungskameras und andere technische Hilfsmittel», sagt Isabel Garcia, Fraktionschefin der GLP im Gemeinderat.