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Nach Felssturz von Blatten Heimat erhalten: Blatten plant Soli-Wohnungen für Betroffene

Nach dem Felssturz in Blatten sucht die Gemeinde dringend Wohnraum – sogar Genossenschaftsbauten sind nun eine Option.

Der Felssturz hat Blatten im Lötschental innert Sekunden ausgelöscht und mehreren hundert Menschen ihre Heimat genommen. Wie geht es nun weiter? Darüber diskutierte am Dienstagabend die Urversammlung der Gemeinde.

Es gibt kein Lötschental ohne Blatten und kein Blatten ohne Lötschental.
Autor: Matthias Bellwald Gemeindepräsident Blatten

Eine zentrale Frage ist, wie das Dorf die Bevölkerung im Lötschental halten kann. Was es tun kann, damit die «heimatlosen» Menschen nicht abwandern, bis ihr Dorf wieder aufgebaut ist.

«Es gibt kein Lötschental ohne Blatten und kein Blatten ohne Lötschental», sagt Gemeindepräsident Matthias Bellwald, im Interview mit SRF. Viele lebten vorübergehend in Zweitwohnungen oder Provisorien.

Gemeinnützige Wohnungen als neuer Plan

Nun überlegt sich die Gemeinde sogar, Genossenschaftswohnungen aus dem Boden zu stampfen. An der Urversammlung beschlossen wurde unter anderem ein Plan zum «gemeinnützigen Wohnungsbau» – das sind neue Töne für das Wallis.

Dort sollen Menschen leben können, welche alles verloren haben und noch keine Lösung für ihre Unterkunft gefunden haben. «Wir lassen keine Variante aus, um die Katastrophe gut zu bewältigen», so Bellwald. Diese gemeinnützigen Wohnungen sollen bereits 2026 stehen. Ob dieser ambitionierte Zeitplan realistisch ist, wird sich zeigen.

Provisorisches 3-Sterne-Hotel soll bis Weihnachten stehen

Die Katastrophe in Blatten ist zudem ein harter Schlag für den Tourismus, sie zerstörte drei Hotels und reduzierte damit die Beherbergungskapazität im gesamten Lötschental um die Hälfte.

Lötschental
Legende: Betten für die Wandererinnen: Ein provisorisches 3-Sterne-Hotel soll bis Weihnachten in Wiler stehen. Keystone/Anthony Anex

Die Behörden der Gemeinden im Tal wollen nun ein provisorisches 3-Sterne-Hotel mit 45 bis 60 Betten errichten, wie RTS berichtet.

Das Hotel soll in der Gemeinde Wiler entstehen. «Die Frage der Finanzierung wird derzeit diskutiert. In zwei Wochen werden wir wissen, ob das Projekt bis Weihnachten umgesetzt werden kann», fasst Matthias Fleischmann, Direktor des Tourismusbüros und der Bergbahnen des Lötschentals, zusammen.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 13.08.2025, 6.31 Uhr ; 

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