- Der Gletschersee Faverges auf der Plaine Morte hat sich zu einem grossen Teil entleert.
- Am Mittag wurden die am Freitag angeordneten Evakuierungen aufgehoben.
- Gefahr besteht weiterhin wegen Unterspülungen an den Ufern der Simme.
- Die Bevölkerung wird aufgerufen, sich von den Gewässern fernzuhalten.
Schmelzwasser des Faverges-Gletschersees auf der Plaine Morte oberhalb der Lenk hatte am Freitag auszulaufen begonnen. Die Überwachungsanlagen lösten am Freitag gegen 13 Uhr Alarm aus. Die Simme und der Trübbach führten Nachmittag Hochwasser.
Vorsorglich wurden unter anderem ein Campingplatz und ein Restaurant evakuiert. Am Samstag um die Mittagszeit konnten die Evakuierten zurückkehren – rund 100 Personen hatten die Nacht in einer Notunterkunft verbringen müssen. Die Abflusswerte des Sees seien deutlich zurückgegangen, sagte der Gemeindepräsident.
Gefahr noch nicht gebannt
Gebannt ist die Gefahr aber noch nicht: Es bestehe jedoch weiterhin wegen Unterspülungen an den Ufern der Simme, warnte Müller. Die Bevölkerung ist deshalb aufgerufen, sich von Gewässern und auch von Brücken fernzuhalten, da unterspülte Uferwege einstürzen könnten. Auch muss weiterhin mit Flutwellen gerechnet werden.
Mehrere Wanderwege im Bereich der Simmenfälle waren weiterhin gesperrt. Ansonsten gebe es keine Einschränkungen für Touristen, sagte der Gemeindepräsident. Die Bergbahnen seien in Betrieb, und das am Vortag evakuierte Restaurant Simmenfälle habe wieder geöffnet.
Die Gletscherseen auf der Plaine Morte im Grenzgebiet der Kantone Bern und Wallis werden seit mehren Jahren mit Kameras und einer Pegelmessung überwacht. Die Seen füllen sich mit Schmelzwasser und laufen jeweils Anfang August aus.
Der Favergesee auf 2700 Metern über Meer hat ein Fassungsvermögen von 1,5 bis 2 Millionen Kubikmeter Wasser.