Ein Polizeieinsatz im Bundeshaus – ausgelöst durch Luzi Stamm. Diese Geschichte publizierte gestern der Medienverbund CH Media.
Der Aargauer Politiker habe am Dienstagabend in der Berner Innenstadt Kokain gekauft, tags darauf habe er dieses im Bundeshaus zwei Polizisten übergeben. Er habe mit dieser Aktion auf den blühenden Drogenhandel aufmerksam machen wollen, sagte Stamm in verschiedenen Interviews.
Der Besitz von Kokain ist allerdings strafbar – dem Nationalrat droht deshalb ein Verfahren. Der genaue Ablauf der Geschichte bleibt unklar. Auch Luzi Stamm selber erzählt sie in den verschiedenen Interviews jeweils in leicht unterschiedlichen Versionen.
Auf eine Schlagzeile folgt die nächste...
Heute dann die zweite Schlagzeile: Stamm habe schon in der letzten Wintersession einen Koffer voll Falschgeld im Bundeshaus herumgetragen, berichtet wiederum CH Media. Dieses Falschgeld habe er im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Anwalt erhalten. Die Hintergründe bleiben auch in diesem Fall schleierhaft.
Klar ist hingegen: Das Verhalten des Aargauer Nationalrats ist ungewöhnlich. Bei der SVP-Parteizentrale gibt es dazu keine Auskünfte – auch nicht bei der zuständigen Kantonalpartei. Man sei im Gespräch mit dem Politiker, heisst es hier nur.
Luzi Stamm sitzt seit über 27 Jahren im Nationalrat. Der 66-jährige SVP-Politiker wurde allerdings für die Wahlen im Herbst von seiner Partei nicht mehr nominiert. Die Findungskommission begründete diesen Schritt damit, dass die Partei Rücksicht nehme auf die Gesundheit von Luzi Stamm.