Die Pläne der Festival-Organisatoren.
Rund 18'500 Gäste haben am 34. Open Air Lumnezia im Kanton Graubünden teilgenommen. Einen solchen Anlass zu organisieren, bedingt viel freiwillige Arbeit. Um das Organisationskomitee zu entlasten, soll die Geschäftsstelle ausgebaut werden. Dazu braucht man aber zusätzliche Mittel von Kanton und der Tourismusorganisation.
Der Kanton (Defizitgarantie über maximal 50'000 Franken) und Surselva Tourismus (genauer Betrag unklar, aber weniger als 50'000 Franken) unterstützen das Festival bereits heute. Um professioneller zu werden reiche das aber nicht, so OK-Präsident Norbert Cavegn. Neue Kantonsgelder dürften aber erst fliessen, wenn die künftige Kulturförderung im Kanton geregelt ist. Derzeit wird ein Konzept erarbeitet.
SRF News: Einerseits treten grosse, teure Headliner auf, gleichzeitig will das Open Air Lumnezia nicht grösser werden. Geht das finanziell überhaupt auf?
OK-Präsident Norbert Cavegn: Wir sind sozusagen als Hobbyverein organisiert. Wir investieren das Geld in die Infrastruktur und in die Bands. Ich habe die Diskussion um die Festivalpreise diesen Sommer auch mitverfolgt. Wir sind noch bei Preisen, wie andere Festivals vor zehn Jahren. Das geht nur dank dem freiwilligen Engagement. Aber wir müssen uns fragen, ob wir so weitermachen können.
Und, können Sie? Immerhin ist das Lumnezia ein kleines der grossen Schweizer Festivals.
Diese Diskussion führen wir nun im OK. Wir wollen das Open Air auch langfristig absichern. Gewisse OK-Mitglieder sind über zwanzig Jahre mit dabei. Wir sind dran, einen Wechsel vorzubereiten. Das dürfte aber noch die nächsten drei bis fünf Jahre gehen.
Heisst eine andere Struktur auch andere Preise, die vergleichbar sind mit denen anderer Festivals?
Nein, da wollen wir nicht hin. Wir wollen unsere Preise attraktiv halten. Das ist ein ganz heikler Faktor, wo wir den Bogen nicht überspannen dürfen. Aber wir wollen die Tourismusorganisationen und den Kanton anfragen um eine Unterstützung für unsere Basisorganisation, damit wir das Festival noch professioneller organisieren können.
Das Gespräch führte Selina Wiederkehr