«Es ist ein Zeugnis des Schweizer Uhrenkunsthandwerks», sagt Christian Thesen von der Turmuhrenfabrik H. Rüetschi AG in Aarau zum 123-jährigen Uhrwerk der reformierten Kirche Linsebühl in St. Gallen. Er hat das seltene, historische Uhrwerk in den vergangenen drei Monaten komplett restauriert.
Bis in die 1960er-Jahre war das mechanische Uhrwerk noch in Betrieb. Dann wurde es durch einen elektronischen Antrieb ersetzt. Die elektronischen Komponenten haben nun jedoch das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Die Verantwortlichen haben sich deshalb entschieden, das mechanische Uhrwerk wieder in Betrieb zu nehmen.
Seit gestern Montag läuft die Turmuhr der Kirche Linsebühl wieder über das mechanische Uhrwerk. Am Glockenschlag hat sich nichts geändert. Die Restauration hat rund 60'000 Franken gekostet. Rund die Hälfte davon übernimmt die Stadt St. Gallen als Eigentümerin der Turmuhr, die andere Hälfte übernehmen die Denkmalpflege von Stadt und Kanton St. Gallen.
Am 9. November organisiert die Kirchkreiskommission Linsebühl einen Nachmittag des offenen Kirchturms. Dann besteht die Möglichkeit das mechanische Uhrwerk zu besichtigen.